Diese idyllische Winterwanderung verläuft auf dem Ödhäusl-Rundweg und befindet sich nahe dem kleinen, beschaulichen Dorf Saldenburg. In Saldenburg steht eine der drei Burgen des Dreiburgenlandes . Die im Winter bei Schnee und Eis idyllische Tour führt in ein tiefes Tal mit Biberbiotop hinein.Die Schneeschuhe habe ich nicht gebraucht, weil hier alle Wege geräumt waren. Außerdem habe ich die Runde erweitert und verändert.
Auf dem Parkplatz beim Feuerwehrhaus ist weit und breit kein Auto zu sehen. Mit Blick auf die Waldlaterne spaziere ich ein paar Meter auf der Straße.
Schnell gelange ich in schönen Mischwald mit Buchen, Fichten und Tannen.
Auf einem herrlichem Waldweg wandere ich auf eine wunderbare Aussicht zu.
Leider ist es bei leichten Minusgraden zu kalt zum Hinsetzen.
Berauscht von dem schönen Ausblick marschiere ich weiter, an ein paar Häusern vorbei und auf einer gewundenen Forststraße im Wald bergab.
„Forststraße“ hört sich bei dieser Winterwanderung schlimmer an als es ist. Die Forststraße windet sich mal in einer 90-Grad-Kurve, dann sogar mit einer 180-Grad-Kurve den Hang hinunter. Eigentlich ist sie mehr ein Forstweg. Nach der Kurve, die sich um sich selbst wickelt, begleitet mich eine Weile ein kleines Bächlein weiter abwärts.
Ich komme an einem eingezäunten Weiher vorbei, konzentriere mich dann auf die schönen Felsen vor mir.
Die nächste der vielen Kurven macht mich neugierig. Was wohl dahinter kommt? So mache ich es bei Wegen, die ich nicht kenne, oft: Ich sage, bis zur nächsten Kurve gehe ich noch und dann kehre ich um. Doch bei der nächsten Kurve gehe ich wieder bis zur nächsten Kurve und immer so fort.
Ein Glück, dass ich trotzdem immer wieder heim finde. Und manchmal finde ich auch andere Sachen: eiskalte Füße zum Beispiel.
Zwischenzeitlich bin ich an der tiefsten Stelle angekommen. Der Blick schweift über ein feuchtes Wiesental. Obwohl der bewaldete Hügel hier „Fuchsberg“ heißt habe ich keine Füchse gesehen. Oder waren die weggesperrt?
Später folgt der „Goldhügel“. Hätte ich vielleicht eine Ausrüstung zum Goldwaschen mitnehmen sollen?
Immer wieder sprudeln Wässerchen vom Hang herunter. Am Ende des Wiesentals ragt ein Hügel mit dem Namen „Pfennighügel“ vor mir auf. Sollte man den nicht in „Cent-Hügel“ umtaufen? Gold und Pfennige liegen hier auf alle Fälle nahe beieinander.
Wasser gibt es hier genug. Wie in einer Auenlandschaft stehen die Bäume im Wasser. Der Winterwanderweg steigt minimal bergan und ich schaue auf einen großen Weiher.
Als ich das erste Mal hier war, war ich völlig überrascht von dieser idyllischen Wasserlandschaft mit Biberbiotop. Teilweise werden die Bäume mit Maschendrahtzaun vor den Biberzähnen geschützt.
Stehendes Totholz, aufgeklappte Wurzelteller, Biberspuren – wildromantisch! Ich komme mir vor wie im Nationalpark. Und immer wieder schließt sich ein Weiher an den nächsten an.
Dazwischen zweigt ein Weg Richtung „Ödhäusl“ ab, dem ich folge. Von nun an steigt der Weg mehr oder weniger stark bergan. Ödhäusl heißt eine Diensthütte auf einer kleinen Lichtung mitten im dunklen Wald.
Die Hütte ist zwar nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, aber Sitzgelegenheiten sind vorhanden. Im Sommer ist das ein beschaulicher Rastplatz bei einer Wanderung.
Ich nehme weiterhin den Forstweg unter die Füße. Eine Stelle sieht aus, als ob hier mal was abgebaut worden wäre. Gleich dahinter führt ein verlockender Weg von der Forststraße weg, aber ohne Schneeschuhe bleibe ich auf dem geräumten Forstweg.
Wo kommt den plötzlich links der steile Hang her?
Oh! Ein großer Baum mit einem Baumpilz auf Augenhöhe. Da mache ich, dass ich wegkomme – auch, weil der Wind die Baumwipfel wild hin und her schüttelt. Und man weiß ja nie, wann der Baum fällt!
Der Weg umrundet den Hügel in einer großen Rechtskurve mit viel Fichtenwald. Grade ist der Weg nicht so attraktiv. Mal schauen, was noch kommt. Eine Samensammlung: Ich finde Samen von Bergarhorn, Fichten, Hainbuche und einer Mistel.
Von Weitem sehe ich ein Bauwerk, das wie ein Erdkeller aussieht. Was es ist, weiß ich nicht. Gegenüber befindet sich der Anschluss an den verlockenden Weg von unten rauf. Werde ich im Sommer mal schauen, ob sich da eine schöne Wanderrunde draus machen lässt.
Den knirschenden Schnee unter den warm eingepackten Füßen wandere ich auf dem Forstweg weiter, der wieder interessanter wird. Rechts unterhalb führt ein alter Weg am Steilhang entlang, der ebenfalls verlockend aussieht.
Aber wie gesagt, ich habe meine Schneeschuhe nicht dabei. Auch diesen Weg werde ich in der schneefreien Zeit mal erkunden. (Edit 2022: Der Weg ist schön. Abaer die restlichen Wege sind im Sommer zwischenzeitlich nur mehr Forststraßen). Ich promeniere also weiter auf dem Forstweg, der sich am teilweise sehr steilen Hang entlang schlängelt.
Ein Jogger kommt mir entgegen. Nun höre ich auch den Verkehr von der B 85, auf die ich laut Wanderkarte zuhalte. Dort habe ich gesehen, dass das nächste Stück Weg fast parallel zur B 85 führt. Hoffentlich ist das nicht so laut dort. Damit ich weiß, wie es dort wirklich ist, gehe ich tapfer den einmal eingeschlagenen Weg weiter.
Nachdem ich endlich die B 85 erreicht habe, wandere ich auf dem abwärts führenden Weg, der vom sanft säuselnden Langbach begleitet wird. Eine sonnenbeschienene Lichtung liegt vor mir. Schön.
Der Verkehrslärm schweigt ziemlich bald. Die Straße ist jetzt hoch über dem Tal und wohl auch nach hinten versetzt.
Von diesem Weg, der sich am Fuß des steilen Hanges entlang schlängelt, bin ich ganz angetan. Ist wohl ein Feuchtbiotop hier. Interessante Bäume, die Sonne, die mir warm ins Gesicht scheint und die Ruhe machen aus diesem Abschnitt ein unerwartet schönes Idyll.
Ich stelle mir vor, wie es hier im Sommer am Bachlauf und am Hang mit dem Mischwald sein könnte: bestimmt sehr grün. Bei der T-Kreuzung folge ich nicht der roten 85 nach links, sondern biege rechts ab.
Ein paar hundert Meter geht´s auf der vom Hergehen bekannten Strecke zurück.
Bei dem Wiesental verlasse ich den bekannten Weg, um ein kurzes Stück am Wiesenrand entlang zu gehen und erneut in den Wald einzutauchen. Und schon wieder plätschert ein kleines Bächlein munter vor sich hin“
Es begleitet den nun sich nach oben schlängelnden Weg.
An der nächsten Abzweigung treffe ich wieder auf die Wanderweg-Markierung „rote 85“, der ich nun bis Saldenburg folge. Der Weg streift dabei einmal kurz eine Landstraße,
wo über Wiesen der eingeschränkte Blick auf den Brotjacklriegel fällt.
Ein Farbklecks am Feldweg:
Beim Endspurt muss ich noch einmal 75 Meter auf der nun unübersichtlichen und engen Landstraße gehen. Da sehe ich zu, dass ich das hinter mich bringe.
Fazit: Ursprünglich wollte ich nicht wandern, sondern die Tour mit den Schneeschuhen gehen. Nachdem aber geräumt war, habe ich das Ganze als Winterwanderung unter die Füße genommen. Wenn man sich an den Forstwegen nicht stört, ist das eine ruhige Winterwanderrunde mit einigen interessanten Details. Im Winter finde ich die verschneiten Forstwege teilweise o.k. Lediglich der Abschnitt nach Ödhäusl bis zur B 85 ist ausbaufähig. Da habe ich auch schon eine Idee dazu.
So wie das geräumt war, kann ich mir vorstellen, dass das immer geräumt ist, nicht nur ausnahmsweise geräumt war, weil ich eigentlich mit den Schneeschuhen losziehen wollte. :-)
Detail-Infos zur Winterwanderung bei Saldenburg
Start / Parken: Saldenburg liegt an der St 2322 die seitlich von der B 85 (zwischen Passau und Schönberg) abbiegt. In Saldenburg gegenüber vom Feuerwehrhaus / vom Maibaum.
Parkplatz Weiherstraße, gegenüber dem Feuerwehrhaus. Navi: Weiherstr. 4, 94163 Saldenburg
Streckenlänge: ca. 11,2 km, überwiegend auf Forststraßen.
Gehzeit: 3 1/2 Stunden
Wanderkarte: siehe ganz unten
Wegbeschreibung / Markierung:
Wanderabschnitt Saldenburg bis Ödhäusl
Vom Parkplatz (mit dem Rücken zum Parkplatz) nach rechts auf die Seldenstraße. Dort nach links und die nächste Straße namens „Plattensteig“ rechts hoch. Der Asphalt endet und geht in einen Weg (Markierung rote 85) über. Diesem geradeaus bis zur Lichtung folgen.
Rechts von der Lichtung führt die rote 85 auf einige Häuser zu. An denen führt der Wanderweg rechts vorbei in den Wald und dann bergab. Bei den Weihern zweigt ein Hinweisschild Richtung „Ödhäusl“ ab. Mit diesem Richtungswechsel die rote 85 nach links verlassen.
Wanderabschnitt Ödhäusl bis Weiherlandschaft
Am Ödhäusl vorbei immer der unmarkierten Forststraße folgen. Sie macht anfangs eine Linkskurve, geht dann in eine weiträumige Rechtskurve über. Beim „Erdkeller“ weiter geradeaus dem Hauptweg folgen, bis man zur B 85 kommt.
Dort im spitzen Winkel auf den unmarkierten Forstweg rechts abbiegen. Der Weg führt bergab ins Tal des Langbachs hinein. An der T-Kreuzug bei den großen Weihern rechts gehen. Man trifft wieder auf den bekannten Weg vom Herweg.
Wanderabschnitt Weiherlandschaft bis Saldenburg
Nach den Weihern befindet sich rechts eine Art Auenlandschaft und man erreicht wieder das Tal mit der Wiese auf der linken Seite. Hier unmarkiert dem Weg nach links folgen.
Dieser Weg führt als Forstweg wieder nach oben bis man an einer Dreiecksabzweigung wieder rechts abzweigt und damit wieder auf der roten 85 spazieren geht. Der Weg führt aus dem Wald heraus, kurz auf der Landstraße dahin, zweigt dann wieder auf einen Feldweg neben der Landstraße ab, taucht nochmal in den Wald ein.
Man trifft nochmal auf eine Forststraße. Hier nach links auf die Landstraße gehen und die letzten 75 Meter flugs hinter sich bringen. Das Sträßlein ist hier sehr unübersichtlich. Links schützt eine Leitplanke vor dem Absturz und rechts bedrängt ein steiler Hügel die kurvige Straße. Nach den 75 besagten Metern zweigt links wieder die Dorfstraße zum Parkplatz ab.
Tiefster Punkt: um die 460 m über NN
Höchster Punkt: um die 550 m über NN
Einkehrmöglichkeiten: keine
Diese Wanderungen befinden sich in der Nähe:
- Eine wunderschöne Halbtages-Tour zum 50 Tonnen schweren Wackelstein bei Solla.
- Wasser, Hügel und Diebe sind die Zutaten dieser Wanderung bei Thurmansbang. Da streift man den Saldenburger See und geht ein Stück auf dem Goldsteig.
- Die wilde Ilz an der Dießensteiner Leite und die Burgruine Dießenstein sind nur einen Katzensprung entfernt. Eine Wanderung mit Goldsteiganteil.
- Die Ilz muss nicht immer wild sein, sondern fließt auf dieser Tour zwischen Schrottenbaummühle und Kalteneck gemächlich dahin. Und auch hier lockt wieder der Goldsteig.
- Und wer liebliche Täler und Hügel und eine Burg sehen will, sollte hier vorbeischauen, denn auch Zenting ist nur ein paar Kilometer von Saldenburg entfernt. Und auch hier erwandert man ein paar Meter den Goldsteig.
Wanderkarte zur Tour
Die Wanderkarte mit GPX-Daten gibt es bei outdooractive. Hier geht´s zur Toour: Winterwanderung um Saldenburg – Ödhäuslrunde