Auf dem Rundweg 14 mit dem vielversprechenden Namen „Bayerisch Kanada“ war ich zum letzten Mal vor etlichen hundert Jahren unterwegs. Damals war der Wanderweg noch anders geführt. Wer Spuren lesen konnte, war im Vorteil, denn der oder die hat den Pfad am Flussufer gefunden und musste nicht auf der Forststraße spazieren.
Allerdings war es mit der Trampelpfad-Pracht direkt am Schwarzen Regen nach ein paar hundert Metern auch schon wieder vorbei. Jetzt ist das ganze gut ausgeschildert und die 14 lenkt etwa zwei Kilometer am malerischen Flussufer des Schwarzen Regen entlang. Sogar zwei Rastbänke stehen rum! Super! Wandern wir los!
Wir wandern im Wald oberhalb von Sohl los, schlendern auf der kleinen Landstraße ein paar Meter bergauf, dann über die Kuppe und biegen kurz danach links auf einen Waldweg ab.
Der ebene und bequeme Weg lotst durch den abwechslungsreichen Wald. Da kann man es gemütlich angehen lassen. Schließlich öffnet sich am Waldrand ein toller Fernblick über weite Wiesen auf den Ort Weißenstein mit Burgruine Weißenstein.
Über eine aussichtsreiche Wiese geht es weiter. Dabei sehen wir einige Berge des Bayerischen Waldes wie den Kronberg oder Rachel. Drehen wir uns bei dem einzeln stehenden Baum in der Wiese nach links, erkennen wir auch den Großen und Kleinen Arber.
Die kleine Landstraße nach Sohl unter den Füßen, entdecken wir auf dem Bergkamm den Aussichtsturm von Langdorf und den Ort Schöneck.
Ehe wir uns umschauen, erreichen wir Sohl. Dort legen wir beim Rastplatz mit Totenbrettern und Weißdornbusch einen Halt ein, um die roten Beeren des Weißdorns zu bewundern.
Kurz danach machen wir uns wieder auf den Weg und streifen den erstaunlich großen Kinderspielplatz sowie die Dorfkapelle.
Es dauert nicht lange und wir erreichen den schön gelegenen Wanderrastplatz im Ort, wo wir nicht der roten 14 nach rechts folgen, sondern uns am Hinweis „Zum Gregernberg“ ohne die rote 14 orientieren. Den Weg, den wir jetzt nehmen, war früher mit der 14 markiert.
Wir gehen die alte Wegführung von der 14, denn die neue gefällt mir nicht. Wir gehen also direkt Richtung „Gregernberg“. Dabei streifen wir ein altes, schön eingewachsenes Bauernhaus und am Ortsende eins, das von wildem Wein umrankt ist.
Bei einer kleinen Schafweide schauen wir noch einmal in die Ferne auf verschiedene Berge des Bayerischen Waldes und entspannen uns beim Schafe gucken.
Weil es grad´ so schön bequem dahingeht, machen wir noch einen Abstecher zu einem Marterl und einer Rastbank unter einem Baum. Vielleicht legen wir hier schon die erste Rast auf dem bisher wirklich leichten Wanderweg ein?
Dann schlendern wir mit herrlichem Fernblick zum kleinen, asphaltierten Weg zurück, der uns zwischen Wiesen und Feldern abwärts führt.
Wie wir so dahin schlendern, gucken wir auf den Harlachberger Spitz, den Ort Harlachberg und auf die Strohmannhanslhöhe zwischen Kronberg und Harlachberg. Mit dieser tollen Aussicht nehmen wir den Belag unter den Füßen nicht wahr.
Um den Asphalt abzukürzen, folgen wir einem Wiesenweg und tauchen in den Wald ein. Moose, Gräser und Farne sind nun eine Weile unsere Begleiter. Vereinzelt wächst auf dem Weg die unter Naturschutz stehende Blutwurz.
Schließlich erreichen wir das lauschige Tal des Schwarzen Regen. Wir folgen dabei nicht der roten 14 a, sondern gehen geradeaus bis zum Flussufer. Der Trampelpfad, der rechts am Flussufer entlang lenkt, gleicht einer kleinen Expedition.
Irgendwann ist kaum mehr ein Durchkommen, so dass wir rechts abbiegen, uns durch das Gebüsch schlagen und doch noch auf dem Weg mit der roten 14 a landen.
Dieser Weg bringt uns wieder ans Ufer, wo ein wunderschöner Steine- und Wurzelpfad am rauschenden Wasser entlang führt. Einmal müssen wir kurz vom Pfad abweichen, weil ein neuer Weg zur Holzernte geschaffen wurde.
Aber nach ein paar Metern sind wir wieder auf dem anheimelnden Pfad. Mal geht es durch älteren Wald, dann über eine Kahlschlagsfläche, auf der sich Brombeerranken oder Indisches Springkraut ausbreiten, dann wieder durch nachwachsenden Jungwald. Hin und wieder stellt sich ein Pilz wie der Birkenporling in den Weg.
Mal zwängen wir uns durch hohen Adlerfarn, dann durch niedrige Heidelbeersträucher. Rechter Hand ist ein Hang mit Felsen, die über und über von Moosen überwuchert sind.
Während wir gemütlich wandern, haben wir fast immer Blickkontakt mit dem Wasser.
Schließlich erreichen wir die langgezogene Insel im Schwarzen Regen. Als wir noch ein paar Meter weitergehen, entdecken wir ein Fundstück: Eisenhut. Schön!
Die nächste Rastbank befindet sich direkt am Wasser. Hier weist ein Schild auf ein Vogelbrutgebiet auf den Kiesbänken hin. Das ist ein schöner Platz, um zu rasten und nichts zu tun, außer auf das Wasser zu schauen und den zwitschernden Vögeln zuzuhören.
Dass es den Vögeln hier gefällt, kann ich mir gut vorstellen. Trotzdem. Irgendwann reißen wir uns von dem friedlichen Ort los und folgen dem steinigen Weglein bergauf, das auf eine Forststraße lenkt.
Unterwegs entdecken wir an einem Wegkreuz eine Malerei, die von einem furchtbaren Ereignis berichtet.
Kurz nachdem wir den Wald verlassen haben, biegen wir rechts auf einen alten, mit der 14 markierten Wirtschaftsweg ab, der als bequemer, ebener Weg anfangs oberhalb einer Lichtung entlang lenkt.
Der Weg steigt an, führt an Farnen vorbei, wird weicher und schmäler. Fichtenwald wechselt sich mit Mischwald ab, der aus Fichten, Tannen, Buchen und Kiefern besteht.
Farne strahlen mit Gräsern in bunten Herbstfarben um die Wette. Weiches, grünes Moos begrünt den Waldboden und Pilze zeigen sich ebenfalls.
Ab und zu sind kleine Kahlschlagflächen zu erkennen, die langsam wieder zuwachsen. Fast am Ende der Wanderung laufen wir die letzen paar Meter auf einem ebenen Wirtschaftsweg zurück zum Wanderparkplatz im Wald.
So hat mir der Rundweg 14 bei Sohl gefallen
Ich finde diese Rundtour ganz angenehm. Es gibt schöne Fernblicke auf die Berge des Bayerischen Waldes und der Ort Sohl ist an mehreren Stellen sehr beschaulich. Nicht umsonst hat er zweimal beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ gewonnen.
Der absolute Höhepunkt ist der hübsche Pfad am Schwarzen Regen entlang. Die Bezeichnung „Bayerisch Kanada“ ist zwar übertrieben, tut der Wanderfreude am Fluss aber keinen Abbruch.
Ich habe mich gefragt: Würde ich diese Runde mit jemanden gehen, der oder die sie noch nicht kennt? Definitiv ja! Trotz dem längeren Abschnitt auf Asphalt durch Sohl.
Was man sich auf alle Fälle sparen kann ist der Abschnitt bei der Wandertafel in der Dorfmitte, der mit der roten 14 nach rechts abzweigt. Denn dann wandert man im Tal in der Nähe des Schwarzen Regen etwa zwei Kilometer auf einer Forststraße und hat selten bis gar keinen direkten Kontakt zum Fluss, sieht ihn nur undeutlich zwischen den Bäumen. Da ist es trotz des Asphalt-Anteils besser, wie beschrieben auf direktem Weg zum Gregernberg zu gehen.
Detaillierte Beschreibung der Wanderung nach Bayerisch Kanada im Bayerischen Wald – Überblick über die Tourdaten
Die Rundtour ist 8,9 Kilometer lang. Die Gehzeit beträgt knapp 3 Stunden. Der höchste Punkt befindet sich mit 641 Metern auf der Kuppe beim Wanderparkplatz, der tiefste mit 492 Metern am Schwarzen Regen.
Durch den Ort Sohl und ein Stück darüber hinaus läuft man ein paar hundert Meter auf asphaltiertem Weg. Ansonsten wechseln sich alte Wirtschaftswege, Forstwege und ein Wurzel- und Steinepfad entlang des Schwarzen Regens ab.
Wander-Start / Wanderparkplatz für den Rundweg „Bayerisch Kanada“ bei Sohl
Auf dem Weg nach Sohl fährt man nach Arnetsried / Stadlhof durch Wald. In diesem sind seitlich am Straßenrand auf Höhe des Wanderweges „Bayerisch Kanada“ Wanderparkplätze ausgewiesen.
Sohl liegt im Landkreis Regen, gehört zur Marktgemeinde Teisnach im Bayerischen Wald und zur Tourismus-Region Teisnachtal.
Navi: Sohl, 94244 Teisnach
Kurze Variante Rundweg Sohl
Kürzer ist die Runde, wenn man nicht beim Wald oberhalb von Sohl losgeht, sondern direkt in der Dorfmitte bei der Wandertafel. Dort sind ebenfalls Wanderparkplätze. Ab hier der Beschreibung Richtung „Zum Gregernberg“ folgen. Beim Rückweg nach dem Besuch des Schwarzen Regen wie beschrieben Richtung Sohl hochgehen. Am Waldrand dann nicht rechts Richtung Arnetsried abbiegen, sondern ohne Markierung geradeaus halten. Zum Schluss kommt man auf dem bekannten Weg vom Hinweg wieder an den Ausgangspunkt zurück. Die Wegstrecke beträgt 5,7 Kilometer.
Detaillierte Beschreibung der Rundwanderung Bayerisch Kanada in Sohl bei Teisnach
Die Rundtour ist überwiegend mit der roten 14 und ein Stück mit der roten 18 markiert, führt durch Sohl, umrundet den Gregernberg und lenkt zwei idyllische Kilometer am Schwarzen Regen entlang.
Wanderweg vom Wanderparkplatz im Wald bei Sohl bis Wanderparkplatz in der Dorfmitte von Sohl
Vom Wanderparkplatz gehen wir auf der Landstraße mit der roten 14 Richtung Arnetsried den Berg hinauf. Etwa hundert Meter nach der Kuppe biegen wir bei der ersten Abzweigung links ab. Auf der rechten Seite stehen hier Wanderweg-Hinweise. Die Markierungs-Nummer, die links abzweigt, fehlt. Später taucht die Markierung auf. Wir halten uns geradeaus und kommen an den Waldrand. Von hier geht es geradeaus über eine aussichtsreiche Wiese, bis wir auf die Landstraße stoßen. Auf dieser links abbiegen. Rechts von uns sehen wir den Aussichtsturm auf dem Obernberg (Gemeinde Langdorf) und Schöneck. Nach 300 Metern erreichen wir einen Rastplatz mit Totenbrettern. Gleich danach biegen wir rechts ab. Die Markierung lenkt zu einer weiteren Totenbrettergruppe bei landwirtschaftlichen Hallen. Hier geht es links weiter. Wir streifen den Kinderspielplatz und bei der Kapelle lenkt die rote 14 Richtung „Bayerisch Kanada“ nach rechts. Kurz danach erreichen wir den Rastplatz mit Wandertafel und Wanderparkplatz in Sohl.
Wanderweg vom Wanderparkplatz in Sohl bis zum Schwarzen Regen
Hier links vom Rastplatz ohne die 14 dem Hinweis „Zum Gregernberg“ folgen. Die Nr. 14 ginge mit dem Hinweis „Bayerisch Kanada um den Gregernberg“ rechts weiter. Wir aber gehen mit dem besagten Hinweis geradeaus. Es geht weiter durch das kleine Dorf Sohl, an einem historischen Bauernhaus und einer Schafweide vorbei. Danach ist links am Ende des Feldgehölzes eine Bank. Hier machen wir einen Abstecher. Nach der Bank auf der linken Seite am Ende des Feldgehölzes zweigt links ansteigend ein Wiesenweg ohne Markierung ab. Er führt parallel zu den Gehölzen etwas bergauf zu einer Rastbank und den Marterln. Dann gehen wir zu unserer Abzweigung zurück und folgen links dem asphaltierten Weg. Er lenkt aussichtsreich bergab. Nach etwa hundert Metern endet rechts das Feldgehölz. Ein paar Meter weiter stehen rechts zwei Bäume und links zweigt ein unmarkierter Wiesenweg ab. Um etwas Asphalt zu sparen folgen wir diesem ohne Markierung fast im rechten Winkel zur Straße. Wir tauchen geradeaus in den Wald ein und gelangen auf eine ebene Wegkreuzung. Hier lenkt die rote 14 nach rechts. (Die Markierung befindet sich auf der linken Seite). Nach wenigen Metern stoßen wir wieder auf den größeren Querweg, wo die Markierung links abzweigt. Kurz danach noch einmal links. Wenige Meter danach gabelt sich der Weg, wo wir den linken der beiden Wege nehmen. Die Markierung ist weiter vorne im Weg angebracht. Der schmale Wirtschaftsweg lenkt zunächst noch eben, dann abwärts durch den Wald, führt dazwischen durch eine Naturverjüngungsfläche. Später treffen wir auf eine querende Forststraße, der wir rechts folgen. Nach etwa hundert Metern zweigt die Markierung links auf einen kleineren (zum Zeitpunkt der Recherche von tiefen Spurrillen zerfurchten) Weg ab. Er lenkt in das Tal des Schwarzen Regen. Wenige Meter weiter zweigt die rote 14 a „Bayerisch Kanada“ rechts ab. (Man kann alternativ auch geradeaus bis zum Flussufer gehen und dann rechts dem Trampelpfad am Ufer entlang folgen).
Wanderweg „Bayerisch Kanada“ vom Schwarzen Regen bis zum Wanderparkplatz im Wald zwischen Arnetsried und Sohl
Folgen wir also der roten 14 a. Kurze Zeit später mündet die rote 14 direkt ans Flussufer und führt Flussaufwärts auf romantischen Pfaden und kleineren Wegen die nächsten zwei Kilometer am Fluss entlang. Einmal müssen wir kurz auf einen neuen hässlichen Wald-Erschließungsweg ausweichen. Schließlich mündet bei einer Insel im Schwarzen Regen und nach einer Rastbank der Wanderweg rote 14 auf einen alten, kleinen Wirtschaftsweg. Auf diesem steigen wir bergauf, verlassen damit den Fluss Regen. Wenige Meter weiter geht es auf der Forststraße geradeaus weiter. An der nächsten Wanderweg-Abzweigung orientieren wir uns ohne die rote 14 am Hinweis nach Sohl geradeaus ansteigend. Später streifen wir die Abzweigung, die wir auf dem Hinweg zum Schwarzen Regen genommen haben, bleiben aber zunächst noch geradeaus. Links hört der Wald auf, rechts gehen wir am Waldrand entlang. Kurz danach biegt die rote 14 mit „Bayerisch Kanada / Arnetsried“ rechts auf einen Waldwirtschaftsweg ab. Auf der rechten Seite taucht eine Lichtung auf. Wir halten uns geradeaus und gehen ein Stück oberhalb der Lichtung an dieser entlang. Es geht erst noch eben dahin. An der nächsten Weggabel folgen wir der roten 14 auf dem linken, ansteigenden Weg. Es dauert nicht lange und aus dem breiteren Weg wird ein schmälerer. Weiter oben zweigt die rote 14 links ab und dann gleich wieder links auf einen ebenen Querweg. Die Markierung lotst hier in wenigen Minuten zum Wanderparkplatz an der Straße.
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Wanderkarte für „Bayerisch Kanada“ im Bayerischen Wald
Die Wanderkarte mit GPX-Track ist bei outdooractive eingestellt. Beachtet bitte deren Datenschutzhinweise. Hier geht´s zur Tour: Rundwanderung 14 Bayerisch Kanada bei Sohl
