Ich wollte wieder einmal auf einen höheren Berg wandern und habe deshalb eine meiner Lieblingstouren auf den Kleinen Arber unter die Wanderfüße genommen. Diese führt von Bodenmais über die laut rauschenden Rißlochwasserfälle zum Gipfel. Dabei treffen wir auf viel Wasser und im ersten Teil bis zum Kleinen Arber auf viele Leute. Danach wird es ruhiger. Wandern wir los!
Wir starten in Bodenmais vom Wanderparkplatz Klause, wo zuerst ein kleiner Weg zu einem wunderbaren Aussichtspunkt lotst. Über das Tal von Bodenmais schauen wir auf der rechten Seite auf den Kronberg und Harlachberg und auf der linken Seite auf den Silberberg.
Dann gehen wir weiter, kommen an einem Denkmal in Erinnerung an die Klause eines einsamen Klosterbruders vorbei. Jetzt machen sich an diesem Platz Ameisen nützlich und räumen tote Käfer auf.
Wir wandern kurz am Waldrand abwärts und biegen dann schnell links ab. Ein längeres Stück Forststraße lenkt uns leicht bergauf und ein paar größere Felsen tauchen auf.
Dann wird der Weg schmäler, aber immer noch breit genug für Wandergruppen. Bei einer ausgetrockneten Kanalrinne werden die Felsen immer zahlreicher.
Von links stößt auf unseren Wanderweg ein Steig, von dem ich sonst immer zu den Rißlochfällen gehe. Kurz danach gehen wir an einem Wasserhäuschen beim Rechersöldenbach vorbei und der Weg verengt sich weiter, lenkt an einem steilen Hang entlang.
An liegendem Totholz wachsen allerhand Pilze.
Dann erreichen wir die höchsten Wasserfälle des Bayerischen Waldes, die Rieslochwasserfälle von Bodenmais. Hier können wir links oder rechts vom Wasser bergauf wandern. Heute entscheiden wir uns für den steilen, steinigen Steig links von den Wasserfällen.
Bei Nässe sind die Steine rutschig. Wir steigen bergauf, machen ein paar Fotos von den Wasserfällen, hören dem laut rauschenden Wasser zu und stoßen auf eine kleine Brücke. Diese überqueren wir und folgen danach gleich links dem Goldsteig-Zubringer links Richtung Kleiner Arber.
Noch einmal ein paar Schritte auf einem sehr ausgewaschenen und steinigen Weg und wir überqueren eine weitere Brücke. Nun gehen wir links vom beschaulichen Bach, folgen stets den Hinweisen zum „Kleinen Arber“.
Der steinige Pfad ist manchmal selber ein Bachbett, von überall her fließt Wasser den Berg herunter. Aber wir brauchen keine Gummistiefel: Das meiste Wasser des Schwellbachs hüpft in vielen kleinen Wasserfällen neben uns im Bachbett über Stock und Stein. Dazwischen verlocken Steine zum meditativen Stapeln.
Später mündet rechts der Arberbach in den Schwellbach ein. Zwischen hohen Heidelbeersträuchern geht es langsam auf dem immer steinigen Pfad längere Zeit bergauf.
Irgendwann treffen wir auf eine Forststraße, der wir geradeaus auf einem erholsamen Wegbelag folgen. Kurz vor der nächsten Abzweigung ist rechts ein Tümpel, der langsam verlandet.
In der Rechtskurve biegen wir wieder auf einen Waldweg ab, wo der Wald wieder zur Natur zurückkehren darf, deshalb wird hier vor umfallenden Bäumen gewarnt. Im Fichtenwald und zwischen Rinnsalen geht es steinig bergauf.
Der Wald steht unter Schutz und soll wieder zum (Sekundär-)Urwald werden. Einzig der Fichtenborkenkäfer muss bekämpft werden. Davon zeugen die umgesägten Bäume. Entweder sind sie entrindet oder gerillt.
Der Abstand der einzelnen Rillen beträgt 2,5 cm – wenn ich mich an eine Fortbildung im Nationalpark Bayerischer Wald richtig erinnere. Das reicht, um dem Borkenkäfer-Nachwuchs den Garaus zu machen.
Der steinige Wanderweg zum Kleinen Arber zieht sich, kreuzt noch einmal eine Forststraße und wird etwas gemütlicher. Zwischenzeitlich wandern wir durch das Auerwild-Schutzgebiet.
Im Wald herrscht jetzt eine besondere Atmosphäre. Schade, dass kein Nebel wabert. Sonst wäre es hier mystisch. So kurz vor der Chamer Hütte.
Vor dieser biegen wir links und dann gleich mit dem Goldsteig rechts Richtung Kleiner Arber ab. Ein ausgetretener Wurzelpfad lenkt steil nach oben zum Gipfel.
Die Aussicht ist eingeschränkt und wird im Laufe der Jahre immer weniger werden, je höher die Bäume wachsen. Deshalb drehe ich mich beim Anstieg immer wieder um, um zu schauen, was es zu sehen gibt. Links ist der Wagner-Kopf auf dem Großen Arber deutlich zu erkennen.
Im Gipfelbereich gibt es eine Grenze: die zwischen Niederbayern und der Oberpfalz. Nach dem Gipfel des Kleinen Arber geht es auf der anderen Seite wieder steil bergab.
Wieder am Fuß des Kleinen Arber wandern wir auf einem Pfad auf der Hochebene weiter.
Dabei können wir zwischen jungen Bäumen immer wieder einen Blick auf das Lamer Tal und den Osser auf der rechten Seite und auf die Berge mit dem „Enzian“ vor uns werfen.
Kurz danach erreichen wir die mit Heidelbeersträuchern überwucherte Enzianwiese. Weit vor der Schutzhütte zweigen wir links zum Hüttl-Schachten ab. An diesem idyllisch gelegenen Schachten befindet sich ein Rastplatz. Der kommt gerade recht.
Der Wanderweg lotst am Schachten entlang, wobei wir über den Schachten links den Gipfel des Kleinen Arber sehen.
Wir tauchen wieder in den Wald ein, wo der Weg zwischenzeitlich für Waldarbeiten verbreitert wurde. Schade.
Der steinige Weg lenkt durch herrlichen Mischwald und kreuzt mehrmals eine Forststraße.
Schließlich verlassen wir das Auerhuhn-Schutzgebiet und wandern ein kurzes Stück auf Asphalt durch den Wald. Gleich geht es wieder links in den Wald, wo es immer weiter durch üppig grünen Mischwald bergab geht.
Ein paar „Ziegenleiterli“ – so nennen die SchweizerInnen den Rippenfarn – abgelichtet und weiter geht´s auf dem Pfad.
Nun stoßen wir auf einen wildromantischen Pfad mit vermoosten Felsen, üppig grüner Krautschicht und dem rauschenden Moosbach tief unten.
Zwischen den Bäumen sehen wir manchmal das Wasser hervor blitzen. Schließlich erreichen wir den Moosbach, in den hinter der Brücke auch noch der Forellenbach fließt. Nach der Brücke schlendern wir noch ein Stück neben dem Moosbach.
Danach wechseln wir auf einen Pfad oberhalb eines kleinen Asphaltweges.
In Oberlohwies streifen wir das rote Haus vom Forstbetrieb, wo rechts zwei Weiher und ein alter, als Baum gezogener Weißdorn sind. Den Rest des Rundwanderweges legen wir ebenfalls auf einem kleinen Wurzelpfad zurück.
So hat mir die Rundwanderung von Bodenmais über die Rieslochwasserfälle zum „Kleinen Arber“ gefallen
Ich kenne diese Tour ja schon lange, weiß deshalb um die steinigen Pfade und Wege und um den Rummel bei den Rieslochfällen und am Kleinen Arber.
Denn: Eine einsame Wanderung ist das bis zum Kleinen Arber nicht. Je weiter man sich jedoch von den eigentlichen Knotenpunkten „Rißlochwasserfälle“ und „Kleiner Arber“ entfernt, desto ruhiger wird es.
Erst nach dem Gipfel des Kleinen Arber ist man fast wieder alleine unterwegs. Fernblicke hat man nur oben im Gipfelbereich und auf dem Kammweg.
Wem es nichts ausmacht, mit vielen anderen Leuten unterwegs zu sein, wird an den Rißlochwasserfällen, auf dem Weg zum Kleinen Arber und am Moosbach mit viel Wasser belohnt.
Übrigens gibt es zwei Schreibweisen für „Rißloch“: Riesloch und Rißloch.
Überblick über die Tourdaten zur Wanderung über die Rieslochwasserfälle zum Kleinen Arber
Die Wanderung bei Bodenmais ist 14,1 km lang. Der höchste Punkt liegt auf dem „Kleinen Arber“ mit ungefähr 1384 Metern, der tiefste bei 854 Metern. Die Gehzeit beträgt knapp 5 Stunden. Die Wanderwege bestehen am Anfang aus Forstwegen, dann aus vielen kleinen Wegen und Pfaden, zum Teil wurzelig und lange Abschnitte steinig.
Start / Ausgangspunkt
Der Start ist in Bodenmais am Wanderparkplatz „Klause“. Er befindet sich auf der Zufahrt nach Oberlohwies. In Bodenmais der Scharebenstraße folgen. Der Wanderparkplatz „Klause“ ist der erste Parkplatz im Wald auf der rechten Seite.
Bodenmais ist ein Markt, liegt im Landkreis Regen im Bayerischen Wald und gehört zur Tourismusregion „Zellertal“.
Navi: Scharebenstraße, 94249 Bodenmais
Detaillierte Wegbeschreibung der Rundwanderung über die Rieslochwasserfälle zum Kleinen Arber
Information zum Streckenverlauf: Vom Wanderparkplatz Klause in Bodenmais geht es zur „Unteren Wasserstube“ bei den Rißlochwasserfällen. Dann über die Obere Wasserstube und die Chamer Hütte zum Kleinen Arber. Von dort über die Enzianwiese und den Hüttlschachten zum Wanderparkplatz Steinhütelstraße hinab. Von hier ist es nicht mehr weit nach Oberlohwies und zum Wanderparkplatz Klause
Wanderweg-Abschnitt von Bodenmais bis zu den Rieslochwasserfällen
Vom Wanderparkplatz Klause folgen wir rechts der roten Bo 64 „Wildes Wasser“ und der Richtung „Kleiner Arber“. Der anfangs vergraste und fast ebene Weg führt zu einem Aussichtspunkt mit Blick über Bodenmais auf den Silberberg auf der einen, den Kronberg und Harlachberg auf der anderen Talseite. Wenige Meter weiter lenkt die rote Bo 64 nach Bodenmais und zu den Rißloch-Wasserfällen auf einer Forststraße rechts bergab. Kurz danach biegen wir mit diesen Wanderweg-Markierungen links in den Wald ab. Es folgt ein längeres Stück auf einem ansteigenden Forstweg. Links tauchen ein paar größere Felsen auf, der Weg wird vom Steilhang flankiert. Später wird der Weg schmäler. Wir streifen eine ausgetrocknete Kanalrinne und immer mehr große Felsen. Bei einer Rastbank kommt kommt von links der Steig, den ich sonst immer zu den Rieslochfällen gehe. Wir halten uns geradeaus und treffen auf eine Hütte zum Wasserableiten, wo kurz danach ein Schild mit „Naturschutzgebiet“ auftaucht. Schließlich stoßen wir auf die unteren Wasserfälle im Riesloch.
Wanderweg-Abschnitt von den Rißlochwasserfällen bis zum Kleinen Arber
Jetzt können wir rechts (einfacher, aber ebenfalls sehr steinig) oder links von den Rieslochwasserfällen wandern (schwieriger, bei Nässe rutschig, steinig, erfordert Trittsicherheit). Wir orientieren uns an dem Hinweis zum „Kleinen Arber“ und steigen heute links von den Wasserfällen über den steinigen Pfad bergauf. Oben gehen wir über eine kleine Brücke und danach mit dem blauen Goldsteig-Zubringer und der blauen Bo 7 Richtung „Kleiner Arber“ links. Nach wenigen Metern auf einem steinigen Weg biegen wir wieder über eine Brücke links ab. Nun folgen wir einen guten Kilometer dem unwegsamen, steinigen Pfad entlang des Baches. Der Pfad lenkt leicht ansteigend auf eine Forststraße, der wir einige hundert Meter geradeaus folgen. Kurz vor der nächsten Abzweigung befindet sich rechts ein verlandender Weiher. Kurz danach biegen wir in der Rechtskurve links ab, verlassen die Forststraße, wandern wieder Richtung „Kleiner Arber“ und tauchen in ein Naturwaldgebiet ein. Der steinige Weg lenkt bergauf, diesmal etwas stärker ansteigend, lenkt durch Wald, der sich Wald selbst überlassen bleibt – bis auf den Fichtenborkenkäfer. Der muss bekämpft werden, was man an umgesägten Bäumen sieht. Der Weg ist stellenweise fast ein Bach. Schließlich kreuzen wir eine weitere Forststraße und nehmen den letzten Anstieg zur Chamer Hütte unter die Füße. Es dauert nicht mehr lange und wir sind auf der Ebene mit der Hütte. Vor der Chamer Hütte zweigen wir mit dem Goldsteig links und dann gleich rechts zum Kleinen Arber ab. Ein steiler Wurzelweg lotst auf den Berggipfel. Da die Aussicht durch nachwachsenden Wald oben eingeschränkt ist, heißt es, sich unterwegs immer wieder umdrehen, um einen Blick in die Ferne zu haben. Auf dem Gipfel geht es mit dem Goldsteig Richtung „Hüttlschachten“, unserem nächsten Etappenziel weiter.
Wanderabschnitt vom Kleinen Arber bis zum Hüttl-Schachten
Wir steigen hinter dem Gipfelkreuz die Felsen hinab und halten uns gleich links (am Gipfel schlecht markiert), dann gleich rechts und wieder links. Jetzt tauchen die Markierungen wieder auf. Der folgende steile Abstieg ermöglicht einen Blick rechts über das Lamer Tal zum Ossergipfel, geradeaus über die Bergkette der „8 Tausender-Wanderung“ bis zum Hohen Bogen und links bis zum Vorderen Bayerischen Wald. Am Fuß des Kleinen Arber befinden wir uns auf einer Hochebene. Wir orientieren uns zunächst weiter am Goldsteig zur „Enzianwiese“ und mit der blauen Bo 6 zum “Hüttl-Schachten“. Ein Pfad lenkt in eine Senke hinab, dabei haben wir immer wieder ein schönes Panorama vor uns. Manchmal sieht man rechts zwischen den nachwachsenden Bäumen den Berggipfel des Osser und Teile vom Lamer Tal. Nach der Senke steigen wir leicht an und biegen mit der blauen Bo 6 und blauen Dr 4 links Richtung Bodenmais ab. Der nun bequemere Weg lenkt zum Hüttlschachten hinab.
Wanderweg-Abschnitt vom Hüttl-Schachten bis Bodenmais
Bei der Rastbank am Hüttl-Schachten kreuzen wir die Forststraße und wandern am Schachten entlang. Je näher wir vorne dem Wald kommen, desto besser sehen wir links über den Schachten den Kleinen Arber. Dann geht es in Mischwald. Wir kreuzen eine weitere Forststraße und wandern jetzt auf einem alten Waldwirtschaftsweg, der stellenweise sehr steinig ist. An der nächsten Forststraße befindet sich ein Unterstand mit einem Hinweis zum Auerwild-Schutzgebiet. Hier gehen wir auf der Forststraße kurz links und biegen dann mit der blauen Bo 6 rechts Richtung Bodenmais ab. Ein Stück geht es auf Asphalt bergab. In der scharfen Rechtskurve zweigen wir links wieder auf einen Waldweg ab. Der steinige Weg lenkt durch Mischwald leicht bergab. Wenig später halten wir uns an einer Wanderweg-Abzweigung an die blauen Bo 6 Richtung Bodenmais „Wanderparkplatz Klause“ . Der Weg lenkt kurz über eine Kahlschlagsfläche mit Naturverjüngung. Erneut überqueren wir eine Forststraße und laufen auf einem Wurzel- und Steinepfad immer weiter abwärts. Links unten hören wir bereits den Moosbach rauschen, dem wir uns immer mehr nähern, bis wir ihn erreicht haben. Nach der Brücke halten wir uns rechts, gehen neben dem Moosbach weiter. Wenige Meter vor der Straße biegen wir mit der blauen Bo 6 links nach Bodenmais zum „Wanderparkplatz Klause“ auf den Pfad ab. Auf und ab bringt uns der Pfad zum Wanderparkplatz an der Steinhütelstraße. Diesen überqueren wir rechts versetzt und folgen weiter dem Pfad parallel zur Straße. Schließlich lenkt die Markierung auf Asphalt. Kurz danach erreichen wir die Häuser von Oberlohwies, wo wir links abbiegen. Wir halten auf die rechte Seite des rote Gebäudes des Forstamts Bodenmais zu. Der Wanderweg lenkt rechts zwischen dem Haus und zwei Weihern weiter. Dann stets dem Pfad geradeaus folgen, bis wir wieder am Wanderparkplatz Klause ankommen.
Wanderungen in der Nähe
- Wanderung auf den Sternknöckel bei Bodenmais von Böbrach aus
- Von Gumpenried über Asbach zum Schwarzen Regen wandern
- Einsame Wanderung auf den Hennenkobel – den Hausberg von Zwiesel
- Wanderung rund um die Stockauwiesen bei Zwiesel
Wanderkarte
Hier geht´s zur Tour mit Wanderkarte und GPX-Dateien auf outdooractive: