Ich bin entzückt! Auf dieser Rundtour wandern wir ganz entspannt von einer malerischen Landschaft zur nächsten. Und das auf gewundenen Wegen und Pfaden, entlang von leise plätscherndem Wasser, durch märchenhafte Moore und an einem verwunschenen Biberbiotop vorbei. Am Ende passieren wir die „Kleine Au“, ein kleines, renaturiertes Moor. Wandern wir los!
Wir starten am Rastplatz „Kleine Au“. An den Markierungen und Hinweisen ist nicht zu übersehen, dass die Wanderung durch Nationalpark-Wald lenkt.
Gleich geht es in den schattigen Wald, wo wir zuerst auf etwas breiterem, dann auf schmälerem Weg schlendern. Die ersten Meter steht noch Fichtenwald.
Doch schon bald durchstreifen wir dichten, herrlichen Mischwald. Man glaubt kaum, dass auch hier noch vor ein paar Jahren nur Fichtenwald gewesen ist. Den angenehmen Weg säumen nun neben Buchen, Tannen und Fichten auch Birken und Ebereschen.
Da muss ich an unsere selbstgemachte Ebereschen-Marmelade denken. Die war sehr hantig. Müssen wir das nächste Mal mehr Birnen dazugeben. Aber ich schweife ab.
Gemächlich schlendern wir zu einem plätschernden Bach hinab. Könnten wir an dessen Ufer rechts entlanggehen, kämen wir an ein Biberbiotop, an dem der Biber den Bach aufgestaut hat. Das werden wir später noch sehen.
Zuerst gehen wir links am Bach entlang. Leider ist das nur ein kurzes Stück, bevor wir diesen überqueren. Nun klappern unsere Schuhe über Holzbohlen. Im folgenden Buchenwald legt sich manchmal ein verpilzter Biotopbaum in den Weg.
Nun dauert es nicht mehr lange und wir folgen eine kurze Weile der Markierung mit dem schönen Namen „Bärenpfad“. Mit diesem wechseln wir vorübergehend auf eine kleine Nationalpark-Forststraße, an der wir auf das besagte wild-romantische Biberbiotop treffen.
Hier könnte ich ewig stehen bleiben! Es gibt so viel zu sehen! Eine Biberburg, stehendes Totholz und der Himmel, der sich im Wasser spiegelt und, und, und!
Ich weiß noch, wie es hier ausgesehen hat. als das Wasser nur ein kleiner Bach war. Und nun! So eine wunderschöne Natur! Ich bin betrunken vor Glück!
Für den Biber werden Wanderwege auch schon mal verlegt. Früher konnte man auf Höhe des Bibersees links vom Weg auf einem Pfad neben dem kleinen Bächlein wandern. Das geht nicht mehr.
Der Pfad war damals schon sumpfig, aber jetzt steht alles unter Wasser und der Wanderweg wurde für ein paar Meter auf die kleine Forststraße verlegt, der wir ein paar Meter folgen.
Ehe wie uns umschauen, wechseln wir schon wieder auf einem weichen Waldpfad durch schönen Mischwald. Dann lenkt die Markierung auf einem vergrasten Weg an den Waldrand mit Blick auf eine interessante Wiesenlandschaft.
Wir kreuzen eine Straße, gehen ein kurzes Stück am Waldrand entlang und schauen links über das Tal. Hier steht weit und breit nur ein einziges Haus. Es scheint ein altes Gebäude zu sein.
Kurz vor der Bergerbrücke zweigen unsere Füße wieder in den Wald ab und wir kommen an die Kleine Ohe, in deren Wasser sich die Bäume in wunderbaren Farben spiegeln.
Ein heimeliger Pfad lenkt nun längere Zeit in leichtem Auf und Ab neben und oberhalb des Baches entlang. An dem Totholzrest können wir nicht einfach achtlos vorbeigehen. Den schauen wir uns genauer an.
Zwei kleine Brücken über kleine Seitentäler helfen beim Überqueren von tiefen Senken und nun tauchen wir in einen kleinen Hohlweg ein. Hier wächst Widertonmoos. Das hat nichts mit Widerspruch zu tun, sondern mit „wider das Böse“.
Schließlich verlassen wir diesen romantischen Abschnitt und folgen einem schmalen, alten, vergrasten Waldweg, der bald wieder in einen Pfad übergeht. Unterwegs bedecken schöne Moose den Wegrand. Die Rastbank oberhalb des Wassers wurde leider abgebaut.
Jetzt wandern wir durch ein Moorgebiet. Zum Schutz der Pflanzenwelt dürfen wir viele Meter über Holzbohlen laufen. Irgendwie wirkt dieses Moor märchenhaft, mystisch, erst recht wenn es neblig ist.
Blau schillernde Laufkäfer krabbeln über den Steg. Immer wieder erhaschen wir einen Blick in die Wildnis an der Kleinen Ohe und wenn wir das Wasser auch nicht immer sehen, so hören wir es doch oft.
Unter und um die Holzbohlen wuchert üppiges Grün und beeindruckende Moose. Danach geht es wieder näher ans Wasser.
Der früher schnurgerade Waldwirtschaftweg wurde zurückgebaut und ist heute ein sich windender Wander-Pfad. Ich bin überrascht, wie schnell das alles zugewachsen ist.
Der Weg lenkt erneut näher an den Bach und auf eine kleine Aussichtsplattform, von wo wir besser ins Wasser schauen können. Eine Info-Tafel informiert über den „Lebensraum Fließgewässer“.
Nach so viel malerischer Landschaft wird es Zeit für ein paar hundert Meter auf einer kleinen Nationalpark-Forststraße. Trotz Forststraße wachsen die Bäume an manchen Stellen über dem Forstweg mit ihren Kronen zusammen.
Diese Forststraßen sind keine Forstautobahnen, sind nicht elendiglich breit und auch die Ränder sind schön eingewachsen. Käfer nutzen den bequemen Weg ebenfalls, wobei er für die wahrscheinlich nicht bequem sondern gefährlich ist.
Danach nehmen wir mit der Markierung „Rehbock“ wieder kleine Pfade unter die Wander-Füße. Wir streifen Bärlapp und tummeln uns in der Kleinen Au, wo wir noch einmal über Holzbohlen spazieren können. Ich mag Holzbohlen-Wege.
In diesem renaturierten Moor wachsen viele Heidelbeersträucher, Spirken und Latschenkiefern. Das kann man auf einer Holz-Tafel nachlesen oder direkt im Moor sehen.
Bevor wir das Moor wieder verlassen, schauen wir uns noch einmal Totholz an, diesmal liegendes.
Die Markierung Rehbock lotst ein weiteres Mal ein kurzes Stück auf einer kleinen Forststraße, bevor sie wieder auf einen nun breiten Pfad abbiegt. Gemächlich geht es ein letztes Mal durch Nationalpark-Wald.
Am Waldrand kurz vor dem Wander-Parkplatz fragen wir uns, wie wir es machen sollen, um auf der zugewachsenen Rastbank sitzen zu können?
Vom Waldrand schauen wir über Altschönau und erreichen wenige Schritte weiter wieder den Ausgangspunkt unserer Wanderung rund um die „Kleine Au“.
So hat mir das Wandern um Altschönau und die Kleine Au im Nationalpark Bayerischer Wald gefallen
Hier bin ich immer wieder gerne unterwegs. Abwechslungsreiche Wälder, ein wild-romantisches Biberbiotop, stimmungsvolle Moore und ein langer Abschnitt entlang der leise plätschernden Kleinen Ohe machen diese Rundtour für mich zu einer Lieblingstour.
Mir gefällt auch, dass man selbst an typischen Wandertagen wie Sonn- und Feiertagen nur vereinzelt auf Menschen trifft. So lässt sich die Natur in absoluter Ruhe genießen. Waldeinsamkeit, Wasser und Moore sind die Höhepunkte dieser Tour.
Überblick über die Tourdaten der Wanderung im Nationalpark Bayerischer Wald um das Moor „Kleine Au“.
Die leichte Wanderung ist 6,5 km lang. Die Gehzeit beträgt 2 Stunden. Der höchste Punkt befindet sich mit 739 Metern nach dem Forststraßen-Abschnitt kurz vor dem Eintritt in die „Kleine Au“. Der tiefste Punkt ist mit 693 Metern kurz vor der Bergerbrücke.
Die Wanderung verläuft überwiegend auf Pfaden und kleinen Waldwegen. Ein etwas längerer Abschnitt verläuft auf einer kleinen Nationalpark-Forststraße.
Start / Wander-Parkplatz für die Rundwanderung um die Kleine Au im Nationalpark Bayerischer Wald
Der Wander-Parkplatz für den Rundweg befindet sich an der Straße „FRG 52“ in Altschönau. Der kleine Parkplatz heißt „Rastplatz Kleine Au“ und befindet sich in der Nähe der Schönauer Str. 45. Von Sankt Oswald kommend, bevor man den Wald verlässt, ist er auf der rechten Seite. Kommt man von der Nationalparkstraße vom Parkplatz des „Tierfreigeheges Altschönau P6“ und damit vom Ort Altschönau, ist der Parkplatz am Ende von Altschönau auf der linken Seite, dort wo der Wald anfängt.
Altschönau befindet sich am Nationalpark Bayerischer Wald, gehört zum Landkreis Freyung-Grafenau in Niederbayern und ist der Tourismus-Region „Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald“ angeschlossen.
Adresse für die Anfahrt zum Parkplatz Altschönau / Navi:
Schönauer Straße 45, Altschönau, 94556 Neuschönau
Detaillierte Beschreibung des Rundweges bei Altschönau im Nationalpark Bayerischer Wald
Information zum Streckenverlauf: Von Altschönau geht es zur Bergerbrücke und Kleinen Ohe. Danach wandern wir über die Kleine Au zurück nach Altschönau.
Wanderweg von Altschönau bis Biberbiotop
Vom Rastplatz Kleine Au in Altschönau gehen wir mit der Markierung „Rehbock“ auf der Seite des Rastplatzes in den Wald. Zuerst geht es eben durch Fichten-, dann durch nachwachsenden Mischwald. Der Weg wird schmäler und kurvig. Der Weg macht eine Kurve und dann geht es an einer T-Kreuzung links weiter. Manchmal fehlen die Markierungen. An der nächsten Kreuzung folgen wir weiter dem Rehbock, diesmal nach rechts Richtung Tierfreigelände und Nationalparkzentrum Lusen. Durch jungen Mischwald geht es hinab in ein Tal mit Bach. Ein paar Meter am Bach entlang überqueren wir ihn kurz darauf und laufen auf Holzbohlen weiter. Dann steigt der Wanderweg mit dem „Rehbock“ leicht bergauf. Oben sieht man zwischen den Bäumen Häuser am Waldrand. Es sind die von Altschönau. Hier verlassen wir die Wander-Markierung „Rehbock“ und biegen rechts mit der Bärentatze auf den Bärenpfad Richtung Neuschönau und Forstwald und mit der Markierung Fichte Richtung Waldhäuser, St. Oswald ab. Der Weg lenkt weiter vorne leicht bergab zu einer Forststraße des Nationalparks. Hier gehen wir rechts mit der Markierung Fichte Richtung Waldhäuser und Bergerbrücke. Dabei kommen wir an dem Biberbiotop mit Stausee und Biberburg vorbei. Sehenswert ist auch die Konstruktion, mit der das Wasser unter dem Forstweg abfließen kann, ohne dass das Biberbiotop aufgelassen worden ist und ohne dass der Weg dauerhaft überschwemmt ist.
Wanderweg vom Biberbiotop bis Bergerbrücke
Kurz danach steigt der Forstweg leicht an. In dieser Steigung biegen wir mit der Fichte Richtung Waldhäuser / Bergerbrücke rechts ab. Nun folgen wir dem naturnahen Wanderweg, kreuzen eine weitere Forststraße geradeaus. Ein Stück geht es auf vergrastem Weg dahin. Dann lenkt die Markierung leicht bergab und an den Waldrand mit Blick über die Wiesen von Bergerau. Wenige Meter weiter lenkt der Weg rechts zur Straße. Diese überqueren und mit der Fichte Richtung Waldhäuser / Graupsäge links am Waldrand entlanggehen. Links steht ein einsam gelegenes Haus. Kurz danach, kurz vor der Bergerbrücke zweigen wir wieder rechts in den Wald ab.
Wanderweg von der Bergerbrücke bis Ende Kleine Ohe
Der ebene Weg lenkt zum Bach und dann in leichtem Auf und Ab an diesem entlang. Irgendwann überqueren wir zwei kleine Brücken und sind hoch über dem Bach und in einem kleinen Hohlweg. Daran schließt ein befestigter Querweg an, dem wir links mit der Fichte folgen. Der kleine Weg ist vergrast und auf der linken Seite hören wir das Wasser der Kleinen Ohe plätschern. Der Weg mündet in einen Pfad, schlängelt sich durch den Wald und dann über Holzbohlen durch ein Moor. Daran schließt ein Pfad an neben dem Bach an, der ein zurückgebauter Waldwirtschaftwegweg ist. Was man ihm nicht mehr ansieht. Wir streifen eine Info-Tafel mit Angaben zum „Lebensraum Fließgewässer“. Schließlich stoßen wir an eine Forststraßen-Kreuzung mit mehreren Radwegen. (Links ist eine Brücke über die Kleine Ohe).
Wanderweg vom Ende der Kleinen Ohe bis Rastplatz Kleine Au
Hier verlassen wir die Kleine Ohe und die Wanderwegmarkierungen und biegen rechts auf eine Forststraße mit der Radwegmarkierung Nr. 93 und Nationalpark-Radweg Richtung Mauth/Nationalpark-Zentrum Lusen ab. Zuerst eben, dann mit einer deutlichen Rechtskurve deutlich ansteigend zweigt schließlich links eine weitere Forststraße ohne Markierung ab. Zur Orientierung: An der Abzweigung stehen auf der rechten Seite der Forststraße, von der wir gekommen sind, einige Schilder mit Radwegmarkierungen. Hier biegen wir links auf die unmarkierte Forststraße ab. Es geht leicht bergauf. Nach ein paar Kurven ist links ein kleiner Holzlagerplatz, also eine baumfreie Fläche, die etwa 50 Meter lang ist. An deren hinteren Ende führt ein Weg geradeaus in den Wald. Da gehen wir aber nicht lang. Das waren nur die Merkmale, die unserer Orientierung dienen. An diesem oberen Ende des Lagerplatzes biegen wir rechts auf den unmarkierten, alten Weg ab, der in den ersten Metern vergrast ist. Geht man ungefähr 20 Meter in diesem Weg weiter, sieht man vorne schon wieder eine Wanderweg-Markierung. Von der Forststraße bis zur Markierung sind es ungefähr 50 Meter. An dieser Markierung biegen wir rechts ab und folgen wieder dem Rehbock Richtung Rastplatz Kleine Au. Es geht leicht bergab und dann über Holzbohlen durch den Rand des Moores. Erneut stoßen wir auf die Forststraße, wo wir links abbiegen. Sie lenkt kurz danach in eine Senke, dann wieder bergauf. Bei der Rechtskurve biegt der Rehbock wieder links auf einen kleineren Waldweg ab. Das kann man übersehen. Durch ebenen Wald geht es bequem zum Rastplatz zurück und unseren Ausgangspunkt an der Kleinen Au.
Wanderungen im Bayerischen Wald in der Nähe
In der näheren Umgebung kann man noch weiterwandern. Zum Beispiel da:
- Einsame Wanderwege im Nationalpark
- Wander-Runde um Neuschönau: sonnig, mit viel Aussicht und abwechslungsreich
- Fernblicke: Leichter Rundwanderweg Untermitterdorf
Wanderkarte für die Wanderung im Bayerischen Wald
Wanderkarte und GPX-Daten habe ich bei outdooractive eingestellt. Hier geht´s zur Tour um die Kleine Au.