Idylle am Schwarzen Regen bei Böbrach und herrliche Aussichten

Diesmal habe ich mir auf der Wanderkarte eine Tour ausgetüftelt, die viel Wasser, schöne Aussichten und den Wechsel von Wiesen und Wald verspricht. Mal schauen, was die Wirklichkeit sagt.  

Farbklecks

Die Wanderung beginnt beim Rathaus in Böbrach und führt zunächst an der Kirche mit einem interessanten Turm vorbei. Kurz darauf zweigt der Weg nach links unten ab. Obwohl wir noch im Dorf sind, überraschen uns bereits die ersten Ausblicke. Der Panoramaweg trägt hier zu recht seinen Namen. Weil ich mit Gucken nicht fertig werde, bemerke ich kaum, dass ich auf Asphalt gehe.

Auf dem Weg von Wieshof nach Öd

Später lassen wir die Häuser hinter uns und zweigen nach einer Wiese in einen Waldweg ab. Es geht in einen gleichförmigen Fichtenwald rein. Der ist aber trotzdem schön, weil der Boden sehr grün ist. Kurz darauf führt ein Wiesenweg an Gehölzen vorbei. Hier erhaschen wir den ersten Blick auf das Wasser des im Tal liegenden Schwarzen Regens.

Blick auf den Regen

Nach einer Art Wochenendhütte haben wir zwei Möglichkeiten: Wir verlassen den Originalweg und gehe mit verblassenden, roten Strich- und Punkt-Markierungen an den Bäumen in den Wald. Der Originalweg führt am Waldrand entlang. Beide Wege sind reizvoll. Wie gesagt, wir gehen in den Wald und dann fast flach auf einem schönen Hangweg, der von Kiefern und anderen Bäumen gesäumt wird.

Hangpfad

Tief unten glitzert das rauschende Wasser des Regens zwischen den Bäumen hindurch. Kurze Zeit später treffen der regionale Weg und der reguläre Wanderweg wieder aufeinander. Anschließend geht es in eine leichte Senke, von dort wieder raus und erneut gabelt sich der Weg. Der rechte der beiden Wege ist wieder die rote 10, wir dagegen nehmen wieder den linken Weg. Ich habe es ausprobiert: In diesem Fall ist das wirklich der schönere Weg. Der andere Weg führt zwar an Waldrandnähe, aber durch etwas trostlosen Fichtenforst. Es geht also wieder am Hang mit Fichten und Buchen entlang. Zur Zeit wachsen hier viele Maronen und andere Pilze. Beim nächsten Windstoß regnet es goldgelbe und braune Herbstblätter. Sie prasseln wie Regen auf den Boden. Bei der nächsten Abzweigung halten wir uns diesmal auf dem Weg nach rechts oben. Er macht eine Rechtskurve und trifft weiter oben wieder auf den offiziellen Wanderweg. Anschließend leitet der Weg wieder über Wiesen mit weidenden Kühen und an Sträuchern vorbei in den Wald.

Unterwegs

Über ein Bächlein und vermoosten Fichtenwald steigen wir sanft zum Regen ab. Der Weg führt über eine kleine Brücke über ein Seitenbächlein und dann unmittelbar am Wasser des Regens entlang.

„Schwarzer“ Regen

Vom Wasser sind wir nur von einer schmalen Strauchschicht getrennt. Das Wasser fließt jetzt sehr ruhig. Auf der anderen Seite sieht man die Bahnlinie der Wanderbahn und weil heute der letzte Sonntag ist, an dem sie fährt, hören wir sie gelegentlich hupen.

Richtung Wanderbahn

Die Kronen der Bäume schließen sich über dem Weg so dass der Pfad tunnelartig wirkt.

Immer wieder sehen wir von Bibern angenagte Bäumchen. Rechts bieten steile, hoch aufragende Felsen Flechten und anderen Pflanzen Lebensraum. Die Sonne scheint und so wirkt das Rosa der vielen Pfaffenhütchen gegen den blauen Himmel und den Schwarzen Regen noch intensiver. Wunderschönes Farbspiel.

Pfaffenhütchen vor dem Wasser des Schwarzen Regens

Dann überqueren wir eine Hauptstraße, gehen ein letztes Mal am Regen entlang. Nach einem Wasserkraftwerk taucht versteckt ein altes, saniertes Häuschen auf. 

Altes Haus

Bei diesem Hexenhäuschen verlassen wir den Regen und damit den tiefsten Punkt der heutigen Wanderung und gelangen in ein kleines Waldbachtal. Anfangs überwiegt Nadelwald, aber einzelne Laubbäume und eine üppig grüne Krautschicht am Boden bringen Leben in die Bude. Links fließt das Wasser des Asbachs über große, bemooste Felsen. Irgendwie wirkt das märchenhaft. Dann heißt es, auf der Asphaltstraße Richtung Asbach aufwärts gehen.

Graugans

An einem großen Weiher tummeln sich Grau- und Weißgänse. Sie recken den Hals und beobachten mich genau. Bevor sie mich anfauchen können verdufte ich. Asbach schon im Blick genießen wir den Ausblick auf das Regental und die dahinter liegenden Berge des Vorderen Bayerischen Waldes. Nach einer Einkehr geht es weiter bergauf durch das gepflegte Dorf.

Blick von Asbach zum Vorderen BW

Immer wieder bleiben wir wegen der schönen Aussichten stehen. Manchmal sorgt ein Photostop für eine willkommene Verschnaufpause auf dem etwas steileren Abschnitt.

Birken

Und auch die Burgruine Neunußberg haben wir im Blick.

Neunussberg

Dann zieht der Weg bergauf in Fichtenwald. Dazwischen leuchten herbstlich verfärbte Blätter einzelner Buchen.

Rote Bank im Wald

Kiefern und noch mehr Laubbäume gesellen sich dazu. Der schmale Waldweg steigt stärker an. Die Wegränder sind stellenweise mit Jungbäumen, Pilzen oder Heidelbeersträuchern bewachsen. Weil die Buchen immer mehr werden, lässt sich manchmal der laubbedeckte Weg vom anderen Waldboden kaum noch unterscheiden. Links blicken wir zwischen den Bäumen ins Zellertal hinunter bevor wir Frath erreichen.

Frath ist schnell durchschritten. Es liegt auf einer Hochebene, so dass wir für den Anstieg vom Regen bis hierher um etwa 300 Höhenmeter mit traumhaften Ausblicken belohnt werden. Auf einer Tafel bei weidenden Kühen ist zu lesen, dass Hundekot mitgenommen werden muss. Da wir keinen Hund dabei haben, brauchen wir uns darum nicht zu kümmern.

Kleiner und Großer Arber

Mein Blick schweift über den Bergkamm zwischen Arber und Eck. Der kleine Arber lässt sich leicht identifizieren: graue Windwurffläche, die aufgearbeitet worden ist. Der Gipfel ist dunkel bewaldet. Der Gipfel des Großen Arber rechts daneben liegt hinter der Bergkette, von ihm sind nur die Radarkuppeln zu sehen.

Kurviger Weg

Weiter geht es auf schönem, sich dahin schlängelndem Wirtschaftweg zwischen Wiesen und an Hecken vorbei. Wir folgen dem Geräusch wiehernder Pferde zum höchsten Punkt der Wanderung. Es lohnt sich, sich immer wieder umzudrehen. Denn der Ausblick ist phantastisch.

Den Hirschenstein im Blick

Bei den Pferdekoppeln tut sich ein herrlicher Blick auf die Berge Geißkopf und Hirschenstein auf. Wie ein Kreisel drehe ich mich immer wieder um meine eigene Achse, um ja keinen Ausblick zu versäumen. Mir wird schon ganz schwindelig. Gut, dass es hier an den richtigen Stellen Sitzgelegenheiten gibt.

Ein letzter Blick noch und wir betreten einen ständig leicht bergab führenden Wirtschafsweg im Wald. Leider ist der Weg Befestigungsmaßnahmen zum Opfer gefallen. Ich habe ihn von früher als weichen Waldweg in Erinnerung.

Na ja, die Zeit verändert sich und mit ihm die Wege. Da kann man nichts machen. Da ist es gut, dass wir noch von den vielen schönen Abschnitten und den phantastischen Ausblicken berauscht sind.

Bis wir wieder in Böbrach sind, zehren wir noch davon. Unser Blick schweift ein letztes Mal in Richtung Regental und auf die Turmspitze der Kirche, bevor wir wieder den Parkplatz erreichen.

Kirche von Böbrach, Auerkieler Winkel

Kirche vor verwittertem Holz

Vor dem Rathaus nehmen wir noch den schönen Biberbrunnen unter die Lupe.

Wo will er denn hin?

Zu Hause habe ich recherchiert, warum der Biber als „Wahrzeichen“ den Böbracher Brunnen ziert: Der Biberbrunnen hat etwas mit dem Biber im Gemeindewappen zu tun.

Es handelt sich um ein sogenanntes sprechendes Bild: Der Name sagt schon aus, um was es geht. Ursprünglich hieß die Gemeinde „Biberach“. Die Silbe „ach“ hat was mit Wasser zu tun und Biber mit Biber. Übersetzt heißt das also „Gewässer mit Bibern“.

Eine Biberburg besteht übrigens nicht nur aus Ästen und Zweigen, sondern auch aus Schlamm.

Fazit: Wieder einmal eine wirklich schöne Wanderung mit schönen Aussichten, schönen Wald- und Wiesenwegen, viel Wasser und einem gelungenen Wechsel von Wald und freiem Gelände. Einzig der letzte Wegabschnitt hat mir wegen der Befestigungen (jedoch keine autobahnähnlichen Forststraßen!) nicht so gut gefallen. Aber die Laubbäume werfen schon ihre Blätter ab und verdecken den Weg, dort wo er jetzt noch relativ neu befestigt ist.

 Start: Böbrach zwischen Teisnach und Bodenmais, an der St 2136 gelegen (nicht das Böbrach bei Deggendorf!)

Streckenlänge: 13,5 km.

Gehzeit: 4 ¾ Stunden

Streckenkarte:

Wanderkarte

Wegverlauf / Markierung:

Vom Parkplatz gehe ich zur Kirche. Dort zweigt die Asbacher Straße mit der die runden roten 10 nach rechts ab. Kurz darauf zweigt bei einem villenähnlichen Neubau (Stand 2012) die runde rote 11 (Panoramaweg) zwischen den Häusern nach links unten ab. Dieser Abschnitt führt mit tollen Aussichten am Friedhof vorbei und durch ein Siedlungsgebiet hindurch. Nach etwa 800 Metern leitet die rote 10 nach links Richtung Wieshof (auf weißes Straßenschild achten) ab und führt weiter aussichtsreich sanft bergab. Nach dem Hotel in Öd ist der Wald bald erreicht. Am Waldrand mündet die 10 nach rechts unten in den Wald ein. Es geht sanft bergab durch Fichtenwald. Nach wenigen Metern zweigt die Markierung im rechten Winkel nach rechts ab und trifft auf eine Wiese. An Gehölzen führt die 10 über eine Wiese, an deren Ende links eine kleine Hütte steht.

Die 10 führt weiter am Waldrand entlang. Ich folge der lokalen Markierung an den Bäumen links in den Wald hinein (rote Punkte und Striche an Bäumen) und dann rechts – den Regen linkerhand – bis ich wieder auf die rote 10 treffe. Es geht in eine Senke und kurz danach gabelt sich der Weg erneut. Ich nehme den linken, unmarkierten Weg und verlasse damit erneut die rote 10, wandere am Hang mit Tiefblicken entlang. Später zweigt im spitzen Winkel ein Weg nach links unten ab, hier aber dem rechten Weg folgen. Er schlängelt sich in einer Rechtskurve bergauf und trifft an der nächsten Kreuzung wieder auf die rote 10. Über Wiesen nach links, wieder in den Wald hinein und sanft zum Regen bergab. Der 10 weiter bis zum Wanderparkplatz an der Staustufe bei Gumpenried folgen. In Gumpenried gegenüber vom Wanderparkplatz die Hauptstraße überqueren (leicht links halten), bis zum Wasserkraftwerk am Regen entlang gehen. Hinter diesem steht ein altes, kleines und saniertes Häuschen. Rechts davon führt ein Pfad in das Tal des Asbaches hinein. Am Pfadende leitet die 10 auf der Asphaltstraße zuerst nach rechts zur Hauptstraße, dort auf der Straße nach links und kurz darauf der Straßenbeschilderung nach „Asbach“ nach rechts bergauf folgen. Den Weiher bei Bühlhof links liegen lassen. Auf wenig befahrener, aussichtsreicher Landstraße erreicht man Asbach. Am Gasthof / Hotel geradeaus vorbei.

An einer Wanderwege-Kreuzung kreuzen orientiere ich mich mit der roten runden 7, roten, runden 5 oder „Z“ für Zellertal-Wanderwegeradeaus nach oben Richtung Frath. Die 5 bleibt nun bis zum Ausgangspunkt die Markierung. Nach der Rechtskurve am oberen Ortsrand überrascht beim Waldrand beim Umdrehen der Blick auf die Burgruine Neunussberg. Rechts würde die rote runde 7 abzweigen. Ich bleibe oben und gehe nach links in den Wald hinein, immer noch der 7 / 5 folgend. Unvermittelt trifft man später auf eine Teerstraße mitten im Wald. Dieser folge ich gerade aus weiter bis Frath.

In Frath bei der T-Kreuzung rechts gehen und bei den Hecken an der ersten Abzweigung sofort wieder rechts. Über Wiesen geht es mit großartigen Aussichten ein letztes Mal sanft bergauf. Zum Schluss leitet die 5 wieder sanft bergab in den Wald. Auf befestigtem Weg gelangt man nach Böbrach. Wenn man bei Böbrach aus dem Wald heraustritt, mit der roten 5 auf Asphalt nach rechts unten, dann links Richtung Kirche zurückkehren.

Tiefster Punkt:  Am Regen bei Gumpenried, ca. 440 Meter

Höchster Punkt: 755 Meter nach Frath

 

 

 

 

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