Das Flusswandern am Schwarzen Regen ist sooo schön – in der ersten Hälfte ist man bei dieser Wanderung immer ganz nah am Fluss. Und auf dem Rückweg kann man den Wasserbüffeln zugucken, wie sie durchs Wasser waten.
Diese Flusswanderung ab dem Stausee Regen ist eine Überarbeitung eines Wanderblog-Artikels aus dem Jahr 2012. Der hat von den Markierungen her nicht mehr gestimmt und folgt jetzt einer leicht veränderten Route. Wandern wir los!
Der Stausee am Schwarzen Regen befindet sich in der Nähe der Stadt Regen. Wir starten die Wanderung mit einem schönen Blick auf das Wasser an der Heubrücke.
Als Markierung dient uns die nächsten Kilometer die Wellenlinie, mit der der „Flusswanderweg“ am Schwarzen Regen bezeichnet ist. Er schwenkt sofort rechts vom Regen direkt auf einen schmalen Uferpfad ein.
Wegen dem Stausee fließt der Regen dementsprechend ruhig. Damit die Ohren trotzdem beschäftigt sind, lärmt die ersten 1 ½ km der Verkehr auf der nahegelegenen B 11. Deshalb konzentrieren wir uns auf das, was rumfliegt: blaue Libellen, schwarze Libellen, Grashüpfer.
Der Pfad führt immer sehr nah am Wasser entlang. In meiner Erinnerung war der Pfad früher nur ein kurzes Stück so schmal, dass nur ein Fuß hinter den anderen passte. Dann wurde er auch schon wieder breiter.
Hat das Wasser in den letzten zehn Jahren das Ufer bei Überschwemmungen weggespült? Wenn ich meine alten Fotos anschaue, könnte das so sein.
Später wandern wir auf breiteren Graspfaden neben dem Regen und überwinden auf Holzbohlen nasse Wegabschnitte. Idyllisch.
Dreht man sich ab und zu um, sieht man über das Wasser den Anfang unserer Flusswanderung am Schwarzen Regen: die Heubrücke. Weit dahinter erhebt sich der Berg Geißkopf mit Skipisten und mit Adleraugen sieht man auch den Aussichtsturm. Der Berg rechts vom Geißkopf ist der Einödriegel.
Später führt ein schmaler Waldwurzelpfad am Ufer entlang. Hier hönnen wir zur richtigen Jahreszeit viele Blumen sehen: Zum Beispiel blüht im August Blauer Eisenhut.
Aus blauem Eisenhut wurde in der Antike Pfeilgift hergestellt. Obwohl die Antike schon lange her ist, ist der Blaue Eisenhut auch heute noch ziemlich giftig.
Zunehmend bekommt der Schwarze Regen ein Gefälle, sodass wir endlich hören, dass wir am Wasser wandern. Ausgesetzte Uferstellen „umtrampeln“ wir auf Trampelpfaden oder nehmen die offiziell geänderte Wegführung.
Das Tal, durch das der Flusswanderweg am Regen lotst, wird breiter. Immer wieder bleiben wir stehen, um auf das Wasser vom Fluss Regen zu schauen.
Wir erreichen die Furt, die Stelle, wo wir auf der gegenüberliegenden Seite das „Kammerl“ sehen. Dort werden wir auf dem Rückweg noch vorbeikommen.
Nach ein paar großen Wasserschleifen unterwandern wir die Eisenbahnbrücke, die sogenannte „Nagerlbrücke“, die hoch über uns den Regen überspannt. Enten gibt es hier am Regen immer noch. Und auch die Unterwasserpflanzen schwimmen wie schon 2012 immer noch mit dem Strom.
Brombeerranken geht auch nach Jahren die Luft nicht aus. In der Volksheilkunde heißt es, dass man eine Krankheit abstreifen kann, wenn man durch einen Brombeerstrauch kriecht. Na, dann mal los!
Nach mehreren Kilometern am malerischen Flusswanderweg am Regen streifen wir ein paar alte Totenbretter und treffen auf einen breiteren, befestigten Weg.
Süßlich duftendes Indisches Springkraut säumt den Weg und versperrt den Blick auf das Wasser. Wir sind in Bettmannsäge und wandern ein kurzes Stück am Kanal entlang. Über eine wie für eine Burg gemachte Doppel-Brücke verlassen wir den Flusswanderweg Richtung Langdorf.
Es scheint, als gingen wir durch ein Privat-Grundstück. Der Wanderweg führt tatsächlich am Rand des Gartens entlang. Dann geht es auf der nicht mehr asphaltierten Zufahrtsstraße bergauf.
Oben auf der Kuppe erreichen wir das beschauliche Kohlnberg und der Wanderweg mündet in eine „ordentliche“ Landstraße. Mit einem schönen Fernblick laufen wir durch das kleine, beschauliche Dorf, streifen im Dorf eine Kapelle und einen Wanderrastplatz.
Die Landstraße führt aus dem Dorf hinaus und zwischen aussichtsreichen Wiesen weiter. Dabei haben wir herrliche Ausblicke über die sanft geschwungenen Wiesen und auf die Berge des Bayerischen Waldes. Vor uns sehen wir am Bergkamm hinter der Kapelle einen Aussichtsturm. Den von Langdorf?
Auf der rechten Seite erkennen wir den Silberberg bei Bodenmais. Drehen wir uns auf der Ebene um, schauen wir über eine Kapelle auf den Berg Rachel.
Wir wandern in den Wald, wo wir bei den Totenbrettern die Landstraße verlassen und auf einen kleinen Waldweg wechseln. Hier wurde der Wanderweg verlegt und hat andere Bezeichnungen bekommen. Er lenkt jetzt nicht mehr zu den Häusern von Klafferhof hinauf, sondern bleibt herunten im Wald und lotst kurz an den Waldrand.
Nach einem sehr kurzen Wiesenabschnitt wandern wir wieder in den Wald und steuern auf einen längeren Forststraßenabschnitt zu. Die schmale Forststraße lenkt auf und ab an der Leite entlang. An manchen Stellen fällt der Wald links sehr steil in das Regental ab.
Leider hören wir bei der einzigen Rastbank hoch über dem Regental den Straßenlärm von tief unten. Der Schall kann hier nicht aus, muss sich an den Steilhängen nach oben ausbreiten.
Ein Stück weiter vorne wurden Bäume gefällt, sodass wir in der Ferne auf dem Bergkamm das „Fressende Haus“ und die Burgruine Weißenstein sehen.
Später kürzen wir auf einen alten Weg ab, der zum Beschreiben aber zu kompliziert ist. Deshalb geht’s für alle anderen auf dem markierten Wanderweg weiter.
Wir biegen links ab, laufen auf zum Teil weichem Waldboden und kreuzen kurz danach schon wieder einen Bach. Hier ist es so schattig, dass Schattenblumen wachsen, deren Früchte wunder-, wunderschön sind! Wie rot marmorierte Eier.
Dann warnt ein Schild davor, das Gelände zu betreten. Das haben wir sowieso nicht vor. Wir wandern links unter der Waldbahn-Brücke hindurch.
Und es tut sich eine andere, sprichwörtlich be-rauschende Welt auf. Wir sind wieder am Regen, im „Kammerl“ mit Feuchtwiesen. Sie werden regelmäßig überschwemmt und bringen deshalb eine besondere Vegetation hervor und mit ihnen einen wichtigen Lebensraum für spezialisierte Insekten.
Hier ist auch die Furt, die wir schon von der anderen Seite aus gesehen haben. Mit dem Duft von Meer in der Nase genehmigen wir uns eine Pause.
Das Wasser ist zur Zeit nicht tief, was sich schnell ändern kann. In der Wanderkarte war die Stelle als Furt eingezeichnet. Kann man sich vorstellen, dass da früher mal eine war.
Wir genießen die Sonne und das Rauschen des Schwarzen Regen. Danach wandern wir noch einmal nahe am Fluss Regen entlang, folgen seiner großen Schleife.
Dann geht es auf einem bequemen, ebenen Weg zwischen noch mehr Feuchtwiesen weiter. Wir fühlen uns wie bei einem Spaziergang in einem Park.
Auf das Wasser erhaschen wir nur mehr selten einen Blick, was einerseits an der Ufervegetation liegt, andererseits auch daran, dass der Weg einige Meter entfernt vom Wasser verläuft.
Auch wenn es fast wie ein Park wirkt, hat die Landschaft trotzdem etwas Stimmungsvolles. Aber was? Die beeindruckende Sumpflandschaft.
Und Wasserbüffel! Sie werden als Landschaftspfleger eingesetzt. Faszinierend. Man hat festgestellt, dass Wasserbüffel die Pflanzenvielfalt erhöhen.
Ich könnte ihnen stundenlang zuschauen, wie sie im Wasser stehend grasen, ein paar Schritte weiterplatschen und wieder grasen. Später habe ich gelesen, dass sich Wasserbüffel über das Wasser abkühlen.
Es geht noch ein Stück vor und dann weist ein Schild auf das Ende des Regener Stausees hin. Wir wandern wieder direkt am Wasser. Der Verkehr ist schon wieder eine Weile zu hören. Wo ist der Knopf zum Ausschalten? SpaziergängerInnen, JoggerInnen und Hunde-Gassi-führende Menschen sind unterwegs.
Wir treffen wieder auf die Heubrücke, über die wir mit dem Flusswanderweg am Schwarzen Regen zum Auto zurückgehen.
So hat mir das Flusswandern am Schwarzen Regen gefallen
Der Flusswanderweg führt in der ersten Hälfte meistens sehr nahe am Wasser entlang. Die Uferpfade am Regen sind wunderschön. Sie wechseln sich mit kleinen Wiesen- und Waldwegen ab. Gegen so viel Idylle fällt jeder nachfolgende Weg ab.
Mein ursprünglicher Rückweg aus dem Jahr 2012 existiert so nicht mehr. Vielleicht wollte der Besitzer der Wiese auch nicht mehr, dass der Wanderweg durch die Wiese lenkt? Wer weiß das schon.
Ich folge jetzt dem verlegten Wanderweg, der auf einen längeren Forststraßenabschnitt lenkt und damit hat man den Verkehrslärm der B11 in den Ohren. Ob das ein Gewinn ist? Ich bezweifle das.
Trotzdem stelle ich mir wieder die Frage, ob der Rückweg ab Bettmannsäge nicht doch als Rückweg taugt? Es gibt schöne Ausblicke, wir wandern durch viel Wald und als Höhepunkt wartet eine interessante Wiesenlandschaft mit Wasserbüffeln. Zum Schluss geht´s nochmal zum Flusswandern an den Regen.
Alles für sich genommen ist auch die zweite Hälfte der Tour am Regen gar nicht so abwegig als Rundwanderweg. Es ist halt dieser eine Forststraßenabschnitt mit der Geräuschkulisse dazugekommen. Wobei die Forststraße relativ schmal ist und sich meistens am Hang entlang windet. Hm.
Allerdings kann man den Flusswanderweg am Regen auch hin und zurück gehen, spricht nichts dagegen. Ich gehe lieber „rund“.
Was sind die Sehenswürdigkeiten bei dieser Rundtour?
Die verschlungenen Wege und Pfade entlang des Regen sind top. Ebenso die Wasserbüffel gegen Ende der Tour.
Wanderung am Schwarzen Regen im Bayerischen Wald– Überblick über die Tourdaten
Die Rundwanderung ist 10,9 km lang und nimmt ungefähr 3,5 Stunden Gehzeit in Anspruch. Der höchste Punkt liegt bei 605 m, der tiefste bei 526 m.
Der Flusswanderweg am Regen befindet sich in diesem Abschnitt in der Tourismusregion der Stadt Regen im Bayerischen Wald und grenzt an den Zwieseler Winkel.
Wander-Start / Parkplatz zum Wandern am Schwarzen Regen
Der Parkplatz an der Heubrücke befindet sich am Stausee von Regen. Die Brücke liegt an der Verbindungsstraße (B 11) zwischen Regen und Zwiesel. Von Regen Richtung Zwiesel fahrend zweigt rechts eine Straße nach Richnnachmündt ab. Links gegenüber zweigt eine Linksabbiegespur ohne Ortsbezeichnung ab. Die Straßenwegweiser zeigen quasi einen Weg ins Nichts an. Hier abbiegen und im Bereich der Brücke (Heubrücke) gibt es ein paar Parkmöglichkeiten.
Navi: Heubrücke / Wieshof, 94209 Regen
Wanderwegmarkierung beim Start am Regen
Flusswanderung am Schwarzen Regen bei Regen – detaillierte Wegbeschreibung
Der Rundwanderweg führt von der Heubrücke vom Regener Stausee mit dem „Flusswanderweg“ nach Bettmannsäge, von dort über Kohlnberg und Klafferhof zum „Kammerl“ wieder an den Stausee zurück.
Flusswandern: Etappe von Regen (Stausee / Heubrücke) bis Bettmannsäge
Wir bleiben auf der Seite mit dem Parkplatz und folgen der Markierung „Flusswanderweg“, einer Wellenlinie Richtung Zwiesel. Ein schmaler Pfad lotst direkt am Wasser entlang. Später kommen Holzbohlen dazu und immer wieder schmale Pfade am Wasser. Schließlich wird der Weg auf dieser Talseite etwas breiter, dann wieder schmäler. Es ist ein steter Wechsel. Bei einer Furt schauen wir auf die andere Flussseite mit dem „Kammerl“, das wir auf dem Rückweg streifen werden. Dann gehen wir unter der „Nagerlbrücke“ hindurch, einer Zugbrücke, die den Fluss überspannt. Wir folgen weiter dem Flusswanderweg am Regen Richtung Zwiesel. Nach ein paar Totenbrettern entfernen wir uns ein Stück vom Fluss, bleiben immer noch auf dem Flusswanderweg und stoßen auf einen befahrbaren Weg. Kurz danach ginge es rechts nach Bettmannsäge hinauf. Wir halten uns an der Abzweigung links, bleiben im Tal, kommen an einem Elektrizitäts-Werk vorbei und gehen entlang des Wasserkanals.
Wander-Etappe von Bettmannsäge bis Kohlnberg
Bei den zwei Fußgängerbrücken aus Holz verlassen wir den Flusswanderweg am Regen über die Brücken. Wir orientieren uns an der grünen quadratischen 26 Richtung Langdorf über Kohlnberg. Eigentlich handelt es sich auch um die Wanderwergmarkierung Ld 60, aber diese ist nur in die Gegenrichtung markiert. Das neue Wanderwegekonzept macht´s möglich. Wo Premiumwege in beide Richtungen markiert sind, wird bei diesem Konzept ordentlich an Wanderwegmarkierungen gespart. Nach der Brücke halten wir uns am unteren Ende des Gartens rechts und gehen dann links hinauf in den Wald. An der T-Kreuzung folgen wir dem befestigten Fahrweg rechts hinauf nach Kohlnberg. In Kohlnberg geht es auf der Landstraße weiter, zunächst an einer Kapelle und einem Rastplatz vorbei.
Wandern von Kohlnberg bis Klafferhof
Nun folgen wir geradeaus den Markierungen Sitzweilweg und Kirchen- und Kapellenweg Richtung Langdorf auf der Straße durch das Dorf. Es geht einen Hügel hinauf und wir sehen über eine weitere Kapelle in der Ferne den Aussichtsturm von Langdorf. Drehen wir uns um, schauen wir über Kohlnberg zum Rachel. Wir gelangen wieder in den Wald, gehen hier noch ein paar Meter auf der Straße weiter und biegen dann mit dem Sitzweilweg Richtung Klafferhof, Klaffermühle und Aussichtsturm Oberberg links auf einen Waldweg ab. Der Waldweg steigt leicht an und gabelt sich. Dem linken Weg mit der Zwischenwanderweg-Markierung (grünes Viereck auf Spitze) folgen. Wir durchqueren den Wald und kommen an den Waldrand. Oben sehen wir ein paar Häuser von Klafferhof.
Wanderung von Klafferhof bis zum Fluss Regen beim Kammerl im Bayerischen Wald
Wir wandern am Waldrand und dann geradeaus an Feldgehölzen entlang, bevor es rechts wieder in den Wald geht. Nach dem kleinen Waldweg stoßen wir auf eine bergab führende Forststraße. Im weiteren Verlauf lenkt sie kurvig bergauf und bergab. Wir befinden uns an einer Leite, was man daran erkennt, dass der Wald auf der linken Seite steil abfällt. Rechts taucht eine Wiese auf und an deren Rand eine Rastbank. Leider hören wir auch Straßenlärm, der von der Bundesstraße im Tal heraufzieht. Kurz erhaschen wir einen Blick auf die Burgruine Weißenstein, solange die Bäume noch nicht hoch nachgewachsen sind. Nun geht es noch einmal bergab. Nach einer Rechtskurve und einer Hütte zweigen wir links mit dem „Turmweg“ Richtung „Regen Stausee via Kammerl“ ab. Dem Waldweg bergab folgen. Er lenkt zu einem Bach, überquert diesen und biegt danach links zur Unterführung unter der Waldbahn ab. Nun treffen wir wieder auf den Regen beim Kammerl.
Wanderweg vom Fluss Regen beim Kammerl bis zur Heubrücke am Regener Stausee
Wir befinden uns jetzt an der Stelle mit der Furt, die wir auf dem Hinweg von der anderen Seite aus schon gesehen haben. Nun geht es rechts am Fluss entlang auf der Ebene weiter. Später taucht rechts ein Sumpfgebiet auf, in dem Wasserbüffel weiden. Bei der Brücke (Heubrücke) biegen wir mit dem „Turmweg“ links ab, überqueren den Regener Stausee auf der Heubrücke und sind wieder am Ausgangspunkt unserer Flusswanderung am Regen.
Bayerischer Wald: Rundwanderungen in der Nähe
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Wanderkarte für den Flusswanderweg am Regen
Die Wanderkarte mit GPX-Dateien findet ihr bei outdooractive. Hier geht´s lang: