Auf dem Sternknöckel bin ich immer wieder mal unterwegs. Dabei starte ich diese kurzweilige Rundwanderung nicht in Bodenmais, sondern in Böbrach im Auerkieler Winkel, denn von hier aus ist die Tour ausgesprochen schön. Wandern wir los!
Wir starten in der Nähe vom Rathaus von Böbrach. Böbrach ist eine kleine Gemeinde und liegt zwischen Teisnach und Bodenmais. Das Dorf hat einen lauschigen kleinen Kurpark, eine insektenfreundliche Wildblumenwiese und einen Biberbrunnen vor dem Rathaus. Das nicht ohne Grund.
Denn der Biber treibt sich auch im Wappen der Gemeinde herum. Vor ein paar Jahrhunderten lautete der Gemeindename „Biberache“. Er leitet sich von „Biber“ und „-ach“ für „Wasser“ ab. Also war der Biber schon damals hier zu Hause. Und so hat „Böbrach“ seinen Namen bekommen.
Nachdem wir uns vom Biber losgerissen haben, geht es schnell steil durch den Ort hinauf. Puh! Insgesamt werden wir jetzt 300 Höhenmeter von Böbrach bis zum höchsten Punkt überwinden.
Auf dem Weg nach oben schauen wir über die Wiesen und gucken den Kühen beim Fressen und Schlafen auf der Weide zu. Die ersten hundert Höhenmeter sind geschafft.
Nun wandern wir im grünen Wald zwischen vielen Heidelbeersträuchern hindurch. Der Kreuzweg mit alten Stelen lenkt uns den Böbracher Berg immer höher hinauf und dann kommen ein paar vermooste Steinstufen.
Sie erleichtern den Anstieg, der ein kurzes Stück fast quer zu den Höhenlinien verläuft. Sonst könnte man gar nicht so steil hinauf wandern, müsste man in Serpentinen hinauf stiefeln.
Das erste Etappenziel, die Wolfgangskapelle, ist nicht mehr weit. Sie gehört zu den Baudenkmälern und klebt auf einer Steinstufe am Hang.
Vor ein paar Jahrhunderten soll hier der Bischof von Regensburg nach Böhmen unterwegs gewesen sein, als er von Blitz und Donner überrascht wurde. Auf dem Wolfgangriegel habe er Unterschlupf gefunden.
Hinter der Kapelle ragt ein mächtiger Fels in die Höhe. Auf der anderen Seite haben wir einen eingeschränkten Blick in die Ferne.
Nun erklimmen wir einen idyllischen Pfad, der sich ansteigend um die Felsen vom Wolfgangriegel windet. Wir streifen große und kleine vermooste Felsen und oh Schreck! Treffen auf einen neuen Forstweg!
Der endet aber glücklicherweise in unserer Wanderrichtung nach ein paar Metern und wir wandern wieder auf einem idyllischem Wurzel- und Steinepfad.
Schließlich treffen wir auf einen alten, etwas verbreiterten Waldweg, der bald schmäler und vergrast ist. So können wir bequem wandern. Mit der Erholung ist es nicht weit her, denn schon geht es wieder bergauf.
Wiesenwachtelweizen lenkt den Blick auf den Boden. Bald erreichen wir dann die „Platte“, den Berggipfel, der eine Hochebene ohne Aussicht ist.
Für müde Wander*innen gibt es Rastbänke und für die geistige Erbauung ein Jägerkreuz. Nach der ruhigen Hochebene wandern wir wieder bergab und treffen über einen Holzlagerplatz auf eine Forststraße.
Diese überqueren wir nur und laufen jetzt auf einem schönen, fast ebenen Pfad durch Wald, der mit kleinen, vermoosten Felsen gesprenkelt ist. Dieser Verbindungsweg ist immer wieder schön.
Der Wanderweg lenkt später durch ein Dickicht aus mannshohem Adlerfarn und wuchernden Brombeerranken.
Gut, wenn man lange Wanderhosen trägt und eine langärmelige Jacke zum Überziehen dabei hat, denn den Brombeerranken kommt man nicht aus. 10 cm Pfad sind selbst für schlanke Menschen zu schmal.
Irgendwann lassen wir dieses Dickicht hinter uns und laufen bergab Richtung Waid weiter. Wir stiefeln über moosbedecktem Boden und kurz durch etwas trostlosen Fichtenwald. Er könnte ein paar Laubbäume vertragen.
Ein kurzer, ebener Weg lotst zum Waldrand mit imposantem Riesenbärenklau (Achtung phototoxisch. Nicht berühren!). Dann wandern wir mit einem kleinen Ausblick zwischen den verstreut liegenden Häusern von Waid weiter. Hier ist es beschaulich.
Heute verstecken sich die Berge auf der gegenüberliegenden Seite im Nebel. Das ist nicht immer so. Ein kurzes Stück weiter tauchen wir nach einer scharfen Linkskurve wieder in den Wald ein, wandern auf einem alten Waldweg wieder bergauf. Vögel zwitschern.
Vielleicht fragt sich jetzt jemand, warum ich den Umweg über Waid mache, wo man doch bereits auf dem Sattel zum Sternknöckel hätte wandern können? Ganz einfach: Wenn man von der andern Seite auf den Sternknöckel geht, dann sieht man die beeindruckenden, vermoosten Felsen am Fuß des Berges nicht.
Wir steigen zwischen den Felsen rum. Ein Geländer sichert den kleinen Wanderpfad am Abhang. Dann lenkt die Markierung über die Steine auf das Felsplateau des Sternknöckel hinauf.
Auf dem Sternknöckel laden Bänke zur Rast ein. Durch die Bäume haben wir zwar nur eine eingeschränkte Sicht über das Zellertal, aber trotzdem ist das hier ein lauschiges und lohnenswertes Ziel für eine Wanderung.
Der Blick fällt über Bodenmais und die dahinter ansteigenden Berge. Halb rechts ist der Abflugplatz der Drachenflieger auf dem Hochzellberg zu erkennen und ganz rechts der Silberberg.
Nach rasten und gucken wenden wir uns dem Pfad zu, wandern bis zur nächsten Abzweigung in 300 Metern zwischen üppig wuchernden Heidelbeersträuchern und Felsen bergab.
Wir überqueren eine Forststraße und tauchen in einen schönen und bequemen Waldweg ein. Heidelbeersträucher und vermooste Felsen bilden nun die romantische Kulisse für die Wanderung.
Später schauen wir über eine abgeholzte Fläche nicht nur auf die Dächer am Waldrand sondern genießen auch den Weitblick bis zu den Bergen des Vorderen Bayerischen Waldes.
Jetzt habe ich mal recherchiert, ob die Berge, die ich in der Ferne sehe, noch zum Vorderen Bayerischen Wald gehören? Ja, sie gehören dazu, inklusive Brotjacklriegel, den man links am Fernsehsender erkennt. Der Vordere Bayerische Wald erstreckt sich nämlich im Südosten bis Zenting.
Am oberen Waldrand von Böbrach angekommen, laufen wir auf dem Panoramaweg weiter. Er wirkt hier wie ein Tunnel aus Bäumen und ist von großen Eichen flankiert. Rechts steht neben einer imposanten Eiche eine Rastbank.
Wir treffen wieder auf Häuser, wandern aussichtsreich steil bergab auf den Ausgangspunkt in Böbrach zu.
So hat mir die Rundwanderung von Böbrach zum Sternknöckel gefallen
Wer abseits des Trubels in der Nähe von Bodenmais wandern will, findet hier die Gelegenheit dazu. Es handelt sich insgesamt um eine lohnenswerte Runde. Sie führt überwiegend auf kleinen Wegen und Pfaden durch meistens schöne Wälder mit moosbedecktem Boden und vielen Heidelbeersträuchern.
Der Aufstieg über den Kreuzweg zur Wolfgangskapelle hat es in sich, die Felsenlandschaft danach ist leider durch die Wegmacherei ein wenig lädiert. Ich setze auf die Kraft der Natur, die das irgendwann wieder zuwuchert.
Der Anstieg auf den Sternknöckel muss für mich einfach von der Bodenmaiser Seite aus sein, denn die schöne Felsenlandschaft nimmt man nur von dieser Seite so richtig wahr. Deshalb der „Umweg“ über Waid.
Zurück geht es nach dem Sternknöckel auf angenehmen Waldwegen und zum Schluss hat man noch den einen oder anderen Ausblick über Böbrach hinaus in die weite Welt.
Überblick über die Tourdaten zur Wanderung auf den Sternknöckel
Die Runde ist 8,1 km lang, wobei der tiefste Punkt auf 573 m und der höchste auf 872 m liegen. Im ersten Teil bis zur Platte geht es also ordentlich bergauf. Man sollte mit 3 Stunden Gehzeit rechnen.
Die Markierung fehlt stellenweise. Die Wanderung verläuft überwiegend auf kleinen Waldwegen.
Start / Ausgangspunkt der Rundwanderung
Böbrach liegt an der Straße zwischen Bodenmais und Teisnach. Parkmöglichkeiten gibt es in der Nähe vom Rathaus oder am Kurpark an der Bodenmaiser Straße.
Böbrach befindet sich in der Urlaubsregion Auerkieler Winkel im Bayerischen Wald im Landkreis Regen und liegt zwischen Bodenmais und Teisnach.
Navi: Rathausplatz oder Bodenmaiser Str., 94255 Böbrach
Wanderweg auf den Sternknöckel bei Bodenmais – detaillierte Beschreibung des Wanderweges
Informationen zum Strecken-Verlauf: Die Wanderung verläuft von Böbrach über die Wolfgangskapelle auf die Platte beim Wolfgangriegel, lenkt hinab nach Waid und dort von der Bodenmaiser Seite auf den Berg Sternknöckel und dann zurück nach Böbrach.
Wanderabschnitt von Böbrach bis zur Wolfgangskapelle
Von der Bodenmaiser Straße am Rathaus folgen wir der roten 5 Richtung „Frath-Asbach“. Kurz danach biegen wir mit der blauen 1 rechts Richtung „Wolfgang-Kapelle“ und „Platte“ in den St.-Wolfgang-Weg ab. An einer alten Scheune mit Totenbrettern und einem Blechschaf als Markierung für einen Pilgerweg vorbei geht es durch das Dorf bergauf. An der nächsten Straßengabel geradeaus halten, immer der roten 5 und blauen 1 aufwärts folgen. Schließlich verlassen wir im Wald (Rechtskurve) bei der Schranke die rote 5, gehen mit der blauen 1 und roten 11 „Panoramaweg“ rechts die kleine Privatstraße hoch. Wir kommen wieder an den Waldrand. Links ist Wald, rechts sind Wiesen und stellenweise weidende Rinder. Beim letzten Haus am Waldrand geradeaus halten, auf dem befestigten Weg am Waldrand weitergehen und dann geradeaus in den Wald hinein. Kurz danach an einer Abzweigung nicht der roten 11 rechts folgen, sondern leicht links auf dem vergrasten Weg bleiben. Die Markierung fehlt. An Kreuzwegstationen vorbei geht es bergauf. Später erleichtern Steinstufen das Überwinden der Höhe. Dann sind wir an unserem ersten Etappenziel, der Wolfgangskapelle.
Wander-Etappe von der Wolfgangskapelle bis zur Platte
Wir gehen an der Kapelle vorbei, folgen dem Pfad. Kurz danach nicht dem roten Pfeil rechts abwärts folgen, sondern an dieser Gabelung halblinks geradeaus gehen. Die Markierung „blaue 1“ und damit Abzweigung ist leicht zu übersehen. Der Pfad bleibt zunächst weitgehend auf der bisherigen Höhe. Später steigt er steil an, lotst an vermoosten Felsen vorbei. Schließlich treffen wir auf einen neuen Wirtschaftsweg, auf dem wir links bis zu dessen Ende gehen. Es sind nur ein paar Meter. Am Ende (auf der linken Seite des Endes) geradeaus ansteigend auf den Pfad über die Felsen wechseln. Schließlich treffen wir auf einen etwas breiteren Waldweg, der uns mit der blauen 1 Richtung „Platte“ lotst. Der Weg wird schmäler und wächst langsam wieder zu. Es dauert nicht lange, und wir erreichen eine kleine Ebene mit Wegspinne. Hier halten wir uns geradeaus und dann steigt der Waldweg wieder an. Schließlich erreichen wir den Berggipfel „Platte“, eine Hochebene mit Rastbank und Jägerkreuz.
Wander-Etappe von der Platte bis Waid
Wir gehen geradeaus an der Bank vorbei, halten uns immer geradeaus und schließlich führt der Weg wieder bergab. Später gabelt sich beim Bergabgehen der Weg in den Weg geradeaus und einen Trampelpfad durch die Heidelbeersträucher rechts. Beide Wege treffen sich ein Stück weiter vorne bei einer größeren baumfreien Fläche (Holzlagerplatz) wieder. Wir gehen am rechten Waldrand entlang, überqueren die Forststraße leicht links versetzt und wechseln sofort auf den Pfad. Er biegt rechts mit der blauen 1 Richtung „Sternknöckel“ ab. Es geht fast eben parallel zur Forststraße durch schönen Mischwald und ein Stück durch fast undurchdringliches Adlerfarn- und Brombeerdickicht. Schließlich stoßen wir linkerhand auf eine Wanderwegabzweigung. Hier folgen wir der roten Bo 54 Richtung Waid / Bodenamis den Berg hinab. Zuerst steil und steinig, wird der Weg schnell flacher und bequemer. Wir stiefeln durch etwas trostlosen Fichtenwald, dessen Boden aber schön mit Moos bedeckt ist. Am Anfang einer scharfen Linkskurve folgen wir der Markierung geradeaus bis zu einer Wegkreuzung wenige Meter weiter. Hier biegen wir ohne Markierung rechts auf den ebenen Weg ab (Hinweis Richtung Gasthaus). Eben und geradeaus geht es aus dem Wald, an Riesenbärenklau (nicht berühren, weil fototoxisch) vorbei zum Gasthof in Waid.
Wanderweg von Waid bis zum Berg „Sternknöckel“
Der Zufahrtsstraße vom Gasthof links folgen. An der T-Kreuzung mit Rastbank rechts der Markierung blaue Bo 8 Richtung „Bergwinkl / Bodenmais“ abbiegen. Nach wenigen Metern lotst diese in den Wald. Kurz danach biegen wir mit der roten Bo54 Richtung Sternknöckel und mit der blauen 7 „Böbrach“ rechts ab. Der vergraste Waldweg bringt uns wenig später wieder an den Waldrand und an diesem ansteigend wieder in den Wald. Mischwald wechselt sich mit Fichtenwald ab. Die Markierung lenkt über Felsen zum Sternknöckel hinauf. Der Gipfel des Sternknöckel besteht aus einem Plateau mit Rastbänken.
Wanderweg-Etappe vom Berg „Sternknöckel“ bis Böbrach
Vom Sternknöckel folgen wir der roten Bo 54 Richtung Waid / Bodenmais. Nach 300 Metern stoßen wir wieder auf die Abzweigung, die wir bereits kennen und biegen mit der blauen 7 Richtung „Böbrach“ links ab. Ein paar Meter geht es bergab, dann rechts versetzt eine Forststraße gekreuzt und die Markierung lenkt bequem durch schönen Wald. Der gemütliche Wanderweg verläuft nun auf zum Teil vergrastem Weg. Sobald man links zwischen den Bäumen die ersten Dächer von Böbrach sieht, heißt es erneut aufpassen. Nach einer blauen Markierung kurz vor dem Waldrand, geht es auf dem Weg links bergab zu einem ebenen Forstweg. Wenig später kreuzen wir ihn rechts versetzt und folgen der roten 11 „Panoramaweg“ geradeaus. Der kleine Grasweg führt tunnelartig unter Bäume hindurch. Rechts taucht neben einer mächtigen Eiche eine Rastbank auf. Dann lenkt die Markierung auf der Straße geradeaus bergab, jetzt auch etwas steiler. Dabei schauen wir über die Dächer von Böbrach auf die gegenüberliegenden Berge. Der „Berghamerweg“ mündet in den Bärnerauweg. Dieser Straße rechts folgen. Nach einer Linkskurve erreichen wir wieder die Bodenmaiser Straße in Böbrach.
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Bayerischer Wald: Wanderungen in der Nähe von Böbrach im Landkreis Regen
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Wanderkarte für die Tour zum Sternknöckel
Wanderkarte und GPX-Daten können bei Outdooractive eingesehen werden. Hier geht´s zur Tour.